Stadtsprecher Andreas Sterken betont, dass es in erster Linie aber nicht um Mehreinnahmen gehe, sondern darum, "die Steuergerechtigkeit herzustellen. Da es sich bei der Hundesteuer um eine Selbsterklärung des Halters handelt, sollte regelmäßig geprüft werden, ob alle Hunde steuerlich angemeldet werden", so Sterken. Unterbleibe die Anmeldung, müsse der Halter mit einem Bußgeld rechnen. Die letzte Zählung erfolgte 1996, danach wurde 2002 und 2008 nur in Teilen des Stadtgebietes kontrolliert. "Daher ist eine komplett neue Zählung dringend erforderlich", so Sterken.
Moderne Technik hilft dabei: Die Daten sollen bei der Befragung vor Ort digital – etwa mit Tablets – erfasst werden. "So kann der Sachbearbeiter im Rathaus tagesaktuell auf die Datenbank zugreifen und auf Fragen der Bürger während der Zählung sofort reagieren", so Sterken.
Im Rathaus wird vermutet, dass für fünf bis zehn Prozent aller Hunde in der Stadt keine Steuer entrichtet wird. Zum Vergleich: Nach einer Bestandsaufnahme in Kaarst 2012 waren 294 Hunde neu angemeldet worden. Bevor die Stadt Grevenbroich allerdings zusätzliche Steuern aus der Zählung einnimmt, muss sie erst einmal zahlen: Mit der Zählung soll eine Firma beauftragt werden – welche, steht noch nicht fest. Die Kosten dafür schätzt die Verwaltung auf 25 000 Euro.
Nachspionieren, das macht Jürgen Engel deutlich, ist verboten – das Durchsuchen der Mülltonne nach Hundefutter-Resten beispielsweise sei tabu. "Wir erkundigen uns auch nicht bei Nachbarn nach Hunden", erklärt Engel. Auch das Schild "Vorsicht bissiger Hund" am Gartentor sei kein Beleg für einen Hund im Haus. "Schließlich kann das der Hausbesitzer, auch wenn er keinen Hund hat, angebracht haben, um Einbrecher abzuhalten", sagt der Firmenchef. Wer aber beispielsweise mit zwei Hunden an der Haustür steht und erklärt, dass er nur einen hält, wird beim Besuch gefragt, wo der andere gemeldet ist.
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