Nachdem sich der NEV am vergangenen Wochenende gegen Mannschaften aus dem Mittelfeld durchsetzen konnte, stehen nun wieder schwere Aufgaben bevor. In den kommenden vier Spielen trifft die Mannschaft von Trainer Andrej Fuchs ausschließlich auf Teams des Spitzenquartetts, die ihre Überlegenheit gegenüber dem “Rest” der Liga eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Dies gilt auch für den Kontrahenten aus Bad Nauheim, und zwar insbesondere, was die Duelle gegen den NEV betrifft. Ihre einzigen zweistelligen Niederlagen kassierten die Neusser gegen die “Roten Teufel”, die nicht nur über die zweitstärkste Offensive der Liga verfügen, sondern auch bei der Defensivarbeit auf dem zweiten Platz liegen. Mit diesen Voraussetzungen starten die Kurstädter im März als einer der Kandidaten auf den Zweitliga-Aufstieg in die Endrunde.
Sportlich wie finanziell trennen die heutigen Gegner Welten. Während Neuss von sportlichen Hochburgen umgeben ist, finden die Wetterauer in ihrer Region nur wenig Konkurrenz vor. Kaum verwunderlich, dass in der über 60-jährigen Geschichte des Nauheimer Eishockeys oftmals höherklassig und professionell gespielt wurde. Nach den Pleiten der hessischen DEL-Teams aus Frankfurt und Kassel vertreten die Roten Teufel ihr Bundesland inzwischen sogar als Nummer eins. Während bei Spitzenspielen gerne schon mal 2000 Zuschauer die Tore des Colonel-Knight-Stadions passieren, ermöglichen auch die Sponsoren die Zusammenstellung einer Mannschaft, die sich überwiegend auf den Sport konzentrieren kann. Was die unterschiedlichen Grundvoraussetzungen zur Folge haben, mussten die Neusser in den bisherigen drei Duellen am eigenen Leib erfahren. Null Punkte und 2:30 Tore stellen die Kräfteverhältnisse deutlich dar, wobei den objektiven Zuschauer alleine schon das sehenswerte und schnelle Kombinationsspiel beeindrucken dürfte. Rechnet man drei Spielwertungen ab, die die Kurstädter sechs Zähler kosteten, dann verfügen diese mit 172 Toren über den zweitstärksten Sturm der Liga (Moskitos Essen: 173), während nur der EHC Dortmund eine bessere Defensive aufweist. Diese Dortmunder waren es übrigens auch, die vor rund einer Woche die zehn Spiele anhaltende Siegesserie des Teams aus der Wetterau beendeten, so dass es von der Konkurrenz aus Essen und Duisburg vom zweiten Platz verdrängt wurde.
Einen Grund zur Resignation sieht man dennoch nicht, wird der Aufstieg in die zweite Bundesliga doch erst ab März ausgespielt. Dafür scheinen die Hessen auf allen Positionen gut gerüstet, allenfalls das relativ junge Durchschnittsalter lässt eine mögliche Schwäche befürchten. Bis es aber in die entscheidende Phase geht, gilt es noch elf Spiele zu absolvieren, die nach dem Willen unserer Gäste alle siegreich gestaltet werden sollen. Vor welcher Hürde der NEV damit steht, dürfte nach den bisherigen Aufeinandertreffen klar sein, auch wenn sich mit der eventuellen Rückkehr von Kapitän Ronny Sassen und Boris Fuchs auf dem personellen Sektor gute Nachrichten ankündigen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen