Durch den Informationsaustausch zwischen den Polizeibehörden gab es schnell Anhaltspunkte auf Zusammenhänge mit ähnlich gelagerten Taten im gesamten Gebiet des Landes Nordrhein-Westfalen. Bis zum Juli 2010 kann eine Serie verfolgt werden, die aufgrund der gleichen Begehungsweise und wegen der auffälligen, übereinstimmenden Personenbeschreibungen für die Ermittler den Schluss zulässt, dass hier die gleiche Tätergruppe aktiv ist.
Bei zehn weiteren Tatorten wurden Verbraucher- und Baumärkte in Waldfeucht (05.05.09), in Blankenheim (07.09.09), in Krefeld (28.05.09), Heinsberg-Gangelt (13.10.09), in Viersen (17.10.09), in Wermelskirchen (11.12.09), in Frechen 12.12.09), in Bochum (16.12.09), in Bornheim (30.12.09), in Troisdorf (08.01.10), in Erkelenz (19.03.10), in Düren (03.07.10), überfallen.
Übereinstimmend wurden bei allen Taten Mitarbeiter /-innen von den Märkten angegangen, die ganz früh oder ganz spät zur Arbeitsstelle kamen bzw. diese verließen. Alle Tatorte liegen in Gewerbegebieten, die vor und nach den Öffnungszeiten wenig frequentiert sind und über einen verkehrsnahen Autobahnanschluss verfügen.
In allen Fällen waren zwei Täter aktiv.
Einer wird immer als kleinerer Täter beschrieben, der als 165 - 175 cm großer, meist dunkel gekleideter Mann mit kräftiger Figur beschrieben wird. Er war immer mit dunklen Sturmhauben maskiert und trug Handschuhe.
Der größere Täter ist ein zwischen 180 und 194 cm großer Mann, der ebenfalls meist dunkel gekleidet war. Er hatte eine sportliche bis kräftige Figur und trug verschiedene dunkle Jacken mit Mützen, die einen Fellbesatz hatten. Auch dieser Räuber war meist mit dunklen Sturmhauben maskiert und trug Handschuhe.
Das Duo, das sich in einem vermutlich osteuropäischen Akzent unterhielt, war immer bewaffnet. Neben einer Handfeuerwaffe erkannten die Geschädigten auch eine Maschinenpistole. Außerdem führten die Männer Reizgas mit, von dem sie auch vor der Flucht in einigen Fällen Gebrauch machten
Bei sieben der 13 Raubstraftaten blieb es bei Versuchshandlungen. Bei den vollendeten Delikten erbeuteten die Täter mehr als 100.000 Euro.
Für die Ergreifung der Täter oder die Wiederbeschaffung der Beute ist von den verschiedenen betroffenen Geschäften unter Ausschluss des Rechtsweges eine Belohnung von bis zu 17000 Euro (in Worten: siebzehntausend) ausgesetzt.
Aufgrund der geschilderten Übereinstimmungen bei den überregionalen Taten hat das Landeskriminalamt zentrale Ermittlungen angeordnet. Diese Ermittlungen wurden dem Landrat des Rhein-Kreises Neuss als Kreispolizeibehörde übertragen.
Die Neusser Ermittler werden mit dieser Serie von Raubüberfällen in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY - ungelöst" am 04. August, 20.15 Uhr im ZDF, vertreten sein. Ein nachgestellter Überfall wird die Zuschauer über die Begehungsweise der Täter informieren. Anschließen sind Ermittler der Neusser Kripo im Studio, geben weitere Informationen und bitten um Hinweise aus der Bevölkerung.
Der Landrat des Rhein-Kreises Neuss als Kreispolizeibehörde -Pressestelle- Jülicher Landstraße 178 41464 Neuss Telefon: 02131/30012000 02131/30012411 02131/30012100 02131/30012311 Telefax: 02131/30014009 Mail: pressestelle.neuss@polizei.nrw.de
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