Dormagen. Es gibt sicher angenehmere Arbeitsbedingungen als die von Lars Wagner: Es ist dunkel, es ist heiß, man sieht nichts und es herrscht ohrenbetäubender Lärm, wenn in der Nähe gebaut wird–unter Wasser ist die Schallausbreitung vier Mal so stark wie an der Luft.
Dann hört es sich so an, als säße die Geräuschquelle direkt im Ohr. Für Wagner gibt es dafür nur eine Beschreibung: „Einwandfrei“, sagt er ohne viel Wenn und Aber.
„Wichtig ist, dass so ein Einsatz akribisch vorbereitet wird“, erklärt Nico Spaar. Der 37-Jährige ist Sicherungstaucher, steht bereit, wenn sein Kollege in dem knapp acht Meter tiefen Becken in Schwierigkeiten gerät. Wie Wagner war Spaar Waffentaucher bei der Bundesmarine im schleswig-holsteinischen Eckernförde.
Er schlägt eine Mappe auf, in der ein Lageplan des Beckens mit den Positionen aller Düsen zu sehen ist. „Der Weg des Tauchers auf dem Beckengrund wird exakt abgesprochen, damit sich die Leine nicht verheddert. Es werden Orientierungspunkte festgelegt, damit der Kollege genau weiß, wo er sich befindet.“
Denn im Gegensatz zu tiefblauen Gewässern tropischer Meere oder auch dem trübgrünen Wasser heimischer Baggerseen wird es im Klärschlamm des Beckens sofort dunkel, die Sicht jenseits der Glasscheibe der schweren Helmmaske von Lars Wagner reduziert sich auf Null.
Über eine Telefonleitung kann er mit seinem Team an der Oberfläche sprechen. Fällt diese aus, können die Spezialisten über Leinensignale kommunizieren. Es zischt, als Wagner die Ventile an seiner Ausrüstung überprüft. Er atmet Pressluft. Genau wie Sporttaucher. Geht es tiefer hinunter, kann es auch ein angereichertes Gasgemisch sein.
Aus dem Becken steigt ein feuchter Dunst. „Im Klärschlamm herrschen etwa 37 Grad“, erklärt Betriebsmeister Hans-Joachim Brandes von der Currenta, der die Taucher minutiös auf ihre Einsätze vorbereitet und ihnen Fotos der leeren Becken zeigt. „Zum Reinigungsprozess werden Bakterien zugeleitet, die das Wasser auf diese Temperatur erhitzen.“
Wagner schreckt das nicht. Ruhig spricht er mit seinem Helfer Hüseyin Celik, der ihm seine Ausrüstung und den säurebeständigen Trockentauchanzug richtet. Wagners Stimme tönt plötzlich blechern aus einem kleinen Kunstoffkasten, der an einem Geländer befestigt ist: Die Sprechverbindung zum Taucher ist jetzt bereit.
„Man sollte natürlich körperlich fit sein und auch eine stabile psychische Konstitution haben“, zählt Spaar zwei Berufsvoraussetzungen auf. Mit Sporttauchen habe der Job nichts mehr zu tun. „Das Wichtigste ist, dass man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat“, erklärt er, während er seinen Kollegen, der vorsichtig über eine Leiter in das Becken steigt, nicht aus den Augen lässt.
Mit dem Tauchen im Urlaub sei das als Berufstaucher so eine Sache, meint Spaar. Denn während Lars Wagner gerne im Roten Meer vor Ägypten tauchen geht, habe er das Urlaubstauchen drangegeben. „Es langweilt mich beinahe schon.“
Dann hört es sich so an, als säße die Geräuschquelle direkt im Ohr. Für Wagner gibt es dafür nur eine Beschreibung: „Einwandfrei“, sagt er ohne viel Wenn und Aber.
Klärwerke, Faultürme und Hafenbecken sind ihr Revier
Der 30-Jährige ist Berufstaucher bei der Firma Aqua-Nautik mit Sitz in Niederkrüchten. Und wenn in den Klärbecken der Currenta im Dormagener Chempark die Düsen verstopft sind, reinigt er sie. Sein Revier sind Klär- und Hafenbecken, Faultürme und Abwasserkanäle.„Wichtig ist, dass so ein Einsatz akribisch vorbereitet wird“, erklärt Nico Spaar. Der 37-Jährige ist Sicherungstaucher, steht bereit, wenn sein Kollege in dem knapp acht Meter tiefen Becken in Schwierigkeiten gerät. Wie Wagner war Spaar Waffentaucher bei der Bundesmarine im schleswig-holsteinischen Eckernförde.
Er schlägt eine Mappe auf, in der ein Lageplan des Beckens mit den Positionen aller Düsen zu sehen ist. „Der Weg des Tauchers auf dem Beckengrund wird exakt abgesprochen, damit sich die Leine nicht verheddert. Es werden Orientierungspunkte festgelegt, damit der Kollege genau weiß, wo er sich befindet.“
Denn im Gegensatz zu tiefblauen Gewässern tropischer Meere oder auch dem trübgrünen Wasser heimischer Baggerseen wird es im Klärschlamm des Beckens sofort dunkel, die Sicht jenseits der Glasscheibe der schweren Helmmaske von Lars Wagner reduziert sich auf Null.
Über eine Telefonleitung kann er mit seinem Team an der Oberfläche sprechen. Fällt diese aus, können die Spezialisten über Leinensignale kommunizieren. Es zischt, als Wagner die Ventile an seiner Ausrüstung überprüft. Er atmet Pressluft. Genau wie Sporttaucher. Geht es tiefer hinunter, kann es auch ein angereichertes Gasgemisch sein.
Aus dem Becken steigt ein feuchter Dunst. „Im Klärschlamm herrschen etwa 37 Grad“, erklärt Betriebsmeister Hans-Joachim Brandes von der Currenta, der die Taucher minutiös auf ihre Einsätze vorbereitet und ihnen Fotos der leeren Becken zeigt. „Zum Reinigungsprozess werden Bakterien zugeleitet, die das Wasser auf diese Temperatur erhitzen.“
Wagner schreckt das nicht. Ruhig spricht er mit seinem Helfer Hüseyin Celik, der ihm seine Ausrüstung und den säurebeständigen Trockentauchanzug richtet. Wagners Stimme tönt plötzlich blechern aus einem kleinen Kunstoffkasten, der an einem Geländer befestigt ist: Die Sprechverbindung zum Taucher ist jetzt bereit.
„Man sollte natürlich körperlich fit sein und auch eine stabile psychische Konstitution haben“, zählt Spaar zwei Berufsvoraussetzungen auf. Mit Sporttauchen habe der Job nichts mehr zu tun. „Das Wichtigste ist, dass man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat“, erklärt er, während er seinen Kollegen, der vorsichtig über eine Leiter in das Becken steigt, nicht aus den Augen lässt.
Mit dem Tauchen im Urlaub sei das als Berufstaucher so eine Sache, meint Spaar. Denn während Lars Wagner gerne im Roten Meer vor Ägypten tauchen geht, habe er das Urlaubstauchen drangegeben. „Es langweilt mich beinahe schon.“
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