Der alte Maßanzug, der noch geltende Flächennutzungsplan aus dem Jahr 1983, war der Stadt doch recht knapp geworden. Von den 165 Hektar für Gewerbe und 130 für Wohnungsbau wurde zwischenzeitlich viel überbaut, so dass nachgebessert werden muss. Aber auch andere Entwicklungen machten es nötig, den Plan an die Entwicklungen anzupassen. Reserven zur Erweiterung der Friedhöfe können aufgegeben oder neue Ideen für die frei gehaltene – aber nicht mehr benötigte – Trasse für eine Verlängerung der Autobahn A 46 im Neusser Süden entwickelt werden.
Damit Neuss seine Einwohnerzahl von 152 000 Einwohnern stabil halten kann, rechnen Gutachter und Verwaltung mit einem Bedarf von 5450 neuen Wohnungen. Zur Hälfte in Ein-, zur anderen Hälfte in Mehrfamilienhäusern errichtet, wurde ein Flächenbedarf von 145 Hektar berechnet, der durch einen "Flexibilitäts- und Langfristigkeitszuschlag" von 20 Prozent auf 174 Hektar wächst. 21 Hektar sind schon "in Arbeit", 94 Hektar als Flächenreserve noch verfügbar beziehungsweise umzunutzen, so dass der echte Neubedarf bei knapp 59 Hektar liegt. Diese sollen in Allerheiligen, Grefrath, Grimlinghausen und Rosellen entstehen. Knapp acht Hektar wurden nicht zugeordnet. Sie würden sich aus der Entwicklung heraus ergeben, sagt Planungsamtsleiter Christian Unbehaun. Ein Beispiel dafür war die Aufgabe des Finanzamtes Schillerstraße
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Diesen Bedarf sieht die Stadt bis 2030 bei 84 Hektar. Abzüglich vorhandener Reserven, bleibt unterm Strich ein Neubedarf von 27 Hektar. Der soll durch Erweiterung des Gewerbegebietes Derikum um fast 25 Hektar und auf einer kleinen Eisenbahnfläche im Barbaraviertel geschaffen werden. Teil des Gesamtwerkes ist der Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2004, der um eine Verlängerung der Dieselstraße zur 380 ergänzt wurde. Der schon beschlossene Grünrahmenplan gehört ebenso zur Gesamtplanung. Er weist unter anderem 660 Hektar Wald und 3640 Hektar Ackerland aus. Neuss bleibt also auch Bauernland.
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