Die Kinder sitzen auf dem Boden, als Achim Sonntag anfängt, aus einem Buch vorzulesen. Gespannt verfolgen sie die Berichte von seinen Lieblingsbüchern. Als er dann das Geheimnis um das große, mit einem Tuch verhüllte Buch auf der Bühne lüftet, wird er von Kindern wie Eltern mit einer La-Ola-Welle unterstützt.
"Für Hund und Katz ist auch noch Platz" soll von einer Hexe erzählen, die eine Reise unternimmt. Weil in dem Buch aber nur der Schatten der Hexe zu sehen ist, verkleidet sich Sonntag als Hexe und erzählt die Geschichte selbst. Für Geräuscheffekte wie Windheulen und Regenprasseln holt er sich das Publikum zur Hilfe, das sehr engagiert alles verfolgt. Liebgemeinte Einwürfe der Kinder wie "Du hast ein Loch im Socken!" oder - als ein Vogel die Hexe bittet, ihn auf ihrem Besen mitzunehmen - "Der kann doch selber fliegen!" sorgen fürviel Gelächter.
Achim Sonntag war schon mehrfach in Neuss und auch im mittelalterlichen Kulturkeller, der eine gemütliche Atmosphäre bietet, zu Gast und ist heute mit seinem Publikum zufrieden: "Die Kinder haben gut mitgemacht. Bei einer großen Gruppe ist das einfacher, denn da gibt es immer jemanden, der die anderen mitreißt."
Wie gut die gesamte Reihe "Samstags im Park" ankommt, weiß Irmgard Röckert vom Jugendamt: "Wir haben Stammgäste, die seit Jahren zu uns kommen.", Sie ist für die Organisation der Kindertheaterreihe zuständig. Mit einigen Künstlern arbeitet das Jugendamt mehrmals zusammen, aber es sind auch immer neue dabei. Die Bandbreite an Themen ist groß - auch schwierige gehören dazu. So bekommt das junge Publikum neben Puppentheater und neu erzählten Märchen auch mal ein Stück wie "Mausetotgelacht" zu sehen, in dem es um das Tabu-Thema Tod geht. "So etwas beschäftigt die Kinder natürlich, aber die Eltern haben diese gewagte Stückauswahl größtenteils positiv bewertet", sagt Röckert und freut sich über diese Resonanz.
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