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Kaarst/Neuss (ots) - Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei vor
Betrügern, die mit der so genannten "Enkeltrickmasche" unterwegs sind.
Eine Senioren aus Kaarst fiel am Montag (14.04.) dem sogenannten
"Enkeltrick" zum Opfer. Gegen 15:00 Uhr meldete sich erstmalig ein
männlicher Anrufer bei der 77-jährigen und gab sich ihr gegenüber als
ihr "Schwiegersohn" aus. Dieser schilderte der Seniorin, für ein
ersteigertes Haus dringend Bargeld zu benötigen. Die Ausführungen
klangen für die ältere Dame glaubhaft, sodass sie sich darauf einließ.
Die Seniorin fuhr mit einem Taxi zur ihrer Bank auf der Maubisstraße und
holte dort das geforderte Geld ab. Gegen 18:00 Uhr meldete sich der
vermeintliche Schwiegersohn telefonisch und teilte dem späteren Opfer
mit, das sich das Ganze erledigt hätte, um gegen 21:00 Uhr dann wieder
Kontakt aufzunehmen, da er das Geld nun doch benötigen würde. Da er
dieses nicht selbst in Empfang nehmen könnte, erschien verabredungsgemäß
gegen 21:30 Uhr eine unbekannte männliche Person mit Namen "Herr Bernd"
am Treffpunkt Asternweg und nahm das Geld in Empfang. Anschließend
verschwand der sehr schlecht deutsch sprechende Mann nach einem
Handytelefonat unerkannt.
Nachdem dem Opfer dann Zweifel an der
Angelegenheit kamen, setzte sie sich einen Tag später mit ihrem
Schwiegersohn in Verbindung. Hierbei stellte sich heraus, dass
unbekannte Täter erfolgreich den "Enkeltrick" angewendet hatten. Ihre
Beute bestand aus mehreren tausend Euro; die Kriminalpolizei hat die
Ermittlungen aufgenommen.
Eine Personenbeschreibung hinsichtlich
des unbekannten Geldabholers liegt vor: Zirka 170 bis 175 Zentimeter
groß, etwa 35 Jahre alt, sehr schmale Statur, dunkle kurze Haare, trug
eine dunklen Samtblazer und eine dunkle Hose, gebräunter Teint,
insgesamt fein gekleidet, südländisches Erscheinungsbild.
Personen,
die im Verlaufe des Montagnachmittags (14.04.) verdächtige
Beobachtungen im Bereich des Asternweg gemacht haben, werden gebeten,
sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131-3000 in
Verbindung zu setzen.
Ähnlich erging es einer Seniorin im Neusser
Norden. Die 84 Jährige erhielt gegen 14:20 Uhr einen Anruf ihres
"Neffen". Da die Frau dem unbekannten Anrufer gegenüber resolut auftrat,
sie vorgab, kein Geld zu haben, wurde das Gespräch schnell beendet. Es
blieb somit bei einem "Enkeltrickversuch", eine Geldübergabe fand nicht
statt. Die Seniorin erstattete später richtigerweise Anzeige bei der
Polizei.
Die Polizei nimmt den Vorfall nochmals zum Anlass,
deutlich darauf hin zu weisen, sich auf eine Geldübergabe an fremde
Personen überhaupt nicht ein zu lassen. Rufen sie den vermeintlichen
Verwandten sofort zurück und fragen nach, ob dieser tatsächlich bei
ihnen angerufen hat. Schnell wird sich klären, dass Betrüger versucht
haben, an ihr Geld zu kommen.
Erfahrungsgemäß halten sich Gruppen
dieser Betrüger für einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Gebiet
auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Tagen zu
weiteren Betrugsversuchen kommt. Bei Anrufen dieser Art handelt es sich
um den sogenannten "Enkeltrick", bei dem die Gutgläubigkeit und
Hilfsbereitschaft älterer Menschen ausgenutzt wird. Im schlimmsten Fall
händigen die Opfer Geld in der Annahme aus, dass sich ein Verwandter in
einer finanziellen Notlage befindet. Tatsächlich handelt es sich bei dem
Anrufer weder um einen Verwandten oder alten Bekannten, noch liegt eine
finanzielle Notlage vor. Die Polizei rät daher, niemals Geld an fremde
Personen auszuhändigen und sich sofort bei der Verwandtschaft nach der
Richtigkeit des Anrufes zu erkundigen. Derartige Vorkommnisse sollten
unverzüglich der Polizei gemeldet werden. Angehörige von älteren
Menschen, die noch alleine in ihren Wohnungen leben, sollten mit den
Seniorinnen und Senioren über die Masche der Betrüger sprechen.
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