presseportal.de Rhein-Kreis Neuss (ots) - Immer wieder versuchen Trickbetrüger mit
frei erfundenen Geschichten ahnungslosen Menschen das Geld "aus der
Tasche zu ziehen".
Dabei scheuen sie auch nicht vor Methoden zurück, die mit den Ängsten ihrer Opfer spielen.
Bereits
im März und im Juli kam es im Kreisgebiet zu einem sogenannten
"Schockanruf", bei denen die Betrüger dem Anrufer eine akute Notlage
vortäuschten und dabei die hilflose Lage der Menschen ausnutzten. Die
besondere Vorgehensweise bei dieser Masche besteht darin, die
potentiellen Opfer durch den Anruf in einen Schockzustand zu versetzen.
Dadurch soll erreicht werden, dass sie nicht mehr rational denken und
handeln können. Bevorzugte Opfer sind russisch-stämmige Mitbürgerinnen
und Mitbürger. Wenn die Angerufenen auf Geldforderungen eingehen, wird
in der Regel ein Treffpunkt vereinbart oder die Opfer werden zu Hause
aufgesucht.
Am Dienstag (30.10.) versuchte es ein russisch
sprechender Mann, der sich am Telefon als Rechtsanwalt bei mehreren
Familien im Neusser Stadtgebiet vorstellte. Bisher liegen der Polizei
fünf angezeigte Fälle vor. Im Display erschien eine Telefonnummer mit
litauischer Vorwahl.
Wie in den bekannten Fällen üblich,
schilderte er eine frei erfundene Unglücksgeschichte, in die ein enges
Familienmitglied verwickelt sein sollte. Der unbekannte Anrufer forderte
in den Telefonaten einen fünfstelligen Geldbetrag, um die Kosten für
einen angeblichen Unfall oder eine anstehende Operation zu decken.
Der
Schwindel flog auf, da die Angerufenen sich nach den Telefonaten mit
ihren tatsächlichen Verwandten in Verbindung setzten und erfuhren, dass
es keine Notlage gab.
Anschließend informierten sie richtigerweise die Polizei. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei rät:
Gehen
Sie nicht auf die Forderungen des Anrufers ein. Notieren Sie die
angezeigte Telefonnummer und verständigen Sie sofort über Notruf, wie
auch zum Teil geschehen, die Polizei.
Erfahrungsgemäß halten sich
Gruppen dieser Betrüger für einen längeren Zeitraum in einem bestimmten
Gebiet auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten
Tagen zu weiteren Betrugsversuchen kommt.
Personen, die ebenfalls
verdächtige Anrufe dieser Art erhielten und sich bislang nicht an die
Polizei gewandt haben, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei
unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.
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