Freitag, 10. Juni 2011

Essstörungen bei Jugendlichen nehmen zu

Essstörungen bei Jugendlichen im Rhein-Kreis Neuss nehmen zu. Zu diesem Ergebnis kommt das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss in seiner Gesundheitsstudie, in der im vergangenen Jahr über 1.000 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren befragt und untersucht wurden. Danach sind 25 Prozent übergewichtig, bei 6 Prozent der Jugendlichen wurde Untergewicht festgestellt, weitere 22 Prozent zeigen ein zumindest auffälliges Essverhalten.
Die Gesundheitsexperten des Kreises rechnen damit, dass Essstörungen bei Jugendlichen in den kommenden Jahren weiter zunehmen werden, da es auch an geeigneten Präventionsangeboten und Therapieplätzen mangelt. Grund genug, dass sich die Gesundheitskonferenz des Rhein-Kreises Neuss mit der Thematik beschäftigt.
In der Gesundheitskonferenz des Rhein-Kreises Neuss beraten Vertreter der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker, der Beauftragten der Kranken-, Renten- und Unfallversicherungen, Krankenhäuser, Pflegeheime und ambulante Versorgungseinrichtungen über aktuelle Fragen zur gesundheitlichen Versorgung. Freie Wohlfahrtsverbände, Selbsthilfegruppen, der Kreissportbund, die Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge und des Patientenschutzes sind im Gremium genauso vertreten wie Repräsentanten des für Gesundheit zuständige Sozial- und Gesundheitsausschusses des Rhein-Kreises Neuss.
Öffentlichkeitsarbeit, Präventionsaktivitäten auszubauen und die Kooperation zwischen Schulen und niedergelassenen Ärzten sind Ziele des Fachkreises "Ess-Störungen". In dem haben sich die Frauenberatungsstelle Neuss, die Jugendberatungsstelle Neuss und die Fachambulanz für Suchtkranke des Caritasverbandes Neuss zusammengeschlossen. Janne Gronen von der Frauenberatungsstelle stellte das Vorhaben in der Gesundheitskonferenz vor, das großen Zuspruch erhielt.
Auch Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky begrüßt das Projekt: "Essstörungen sind am leichtesten zu behandeln, wenn die Betroffenen eine frühzeitige Hilfe erfahren. Deshalb ist es sehr wichtig, gerade auch Lehrkräfte und niedergelassene Ärzte für dieses Thema stärker zu sensibilisieren, da sie oft erste Ansprechpartner für betroffenen Jugendliche sind." Die Mitglieder in der Gesundheitskonferenz wollen sich nun für eine bessere Vernetzung der verschiedenen Akteure zum Thema "Essstörungen" einsetzen.
Weitere Informationen zum Thema Essstörungen sind bei Janne Gronnen von der Frauenberatungstelle Neuss unter der Rufnummer 02131/271378 erhältlich.

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