Donnerstag, 14. April 2011

Jüchen Gesamtschule – auch für Jüchen ein Thema

Im Rahmen seiner Sitzung vom 21.3.11 beauftragte der Rat der Gemeinde Jüchen einstimmig bei einer Enthaltung, die Verwaltung ein Konzept für die Errichtung einer Gemeinschaftsschule zu erarbeiten. Hintergrund ist, dass bedingt durch die sinkenden Schülerzahlen der Hauptschule in Hochneukirch, Hauptschule und Realschule in einer Gemeinschaftsschule aufgehen sollen.

Auf Nachfragen des fraktionslosen Ratsmitgliedes, Heiner Lindgens, teilte die Verwaltung mit, dass in der Vergangenheit kein Elternbefragung bezüglich "Gesamtschule" stattgefunden habe und diese in Zukunft auch nicht beabsichtigt sei. Um auch über die Alternative "Gesamtschule" zu informieren, führte Lindgens am 13.4.11 in Zusammenarbeit mit dem Sozialen Bündnis Jüchen e.V. eine Informationsveranstaltung durch. Als Referent konnte Reinhold Schiffers von der Elterninitiative MIGS e.V. gewonnen werden. Für das SBJ waren Birgit Rau als 2. Vorsitzende und Manfred Hoffert als weiteres Vorstandsmitglied anwesend.

Auf der gut besuchten Veranstaltung im Haus Katz in Jüchen, erläuterte Schiffers das Konzept der Gesamtschule. Im Anschluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Dabei wurde sehr deutlich, dass die Eltern ein grundsätzliches Interesse an der Gesamtschule haben und mehr Informationen wünschen. Auch wurde kritisiert, dass die Gesamtschule bei der kommenden Elternbefragung im Rahmen der geplanten Einführung der "Gemeinschaftsschule" keine Rolle spiele. "Wenn Sie als Eltern eine Gesamtschule für Jüchen wollen, müssen Sie als Betroffene die Politik in die Pflicht nehmen" so Reinhold Schiffers. Lindgens stimmte dieser Aussage zu und bot den Eltern Unterstützung an.

Ein Vater, der sich auch bei Bündnis 90 / Grüne engagiert, merkte kritisch an, dass für eine Bildung einer Gesamtschule mindestens 112 Anmeldungen aus dem Gemeindegebiet vorliegen müssen und bei ca. 220 Viertklässlern wäre dies wohl schwer zu erreichen. Deshalb habe sich die Politik auch nicht mit dem Thema "Gesamtschule" intensiv auseinandergesetzt. Lindgens entgegnete, es komme wohl in erster Linie auf den Elternwillen an. Auch wenn die notwendigen Anmeldungen nicht zustande kämmen, halte er es für ein "Demokratiedefizit" die Eltern nicht zu befragen. Im Anschluss der Veranstaltung wurde noch rege weiter diskutiert.

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