In der letzten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses wurde gegen die Stim men der SPD, aber mit den Stimmen von FDP und Grünen, das Planverfahren für den Bau einer Seniorenresidenz an der Langemarkstraße beschlossen. Dass Grüne und FDP dem zugestimmt haben, wundert Nils Szuka, Sprecher der SPD im Planungsausschuss: „Sowohl die Grünen als auch die FDP haben den Anwohnern der Langemarkstraße und der Römerstraße, die sich gegen das Projekt zur Wehr setzen, vor der Kommunalwahl ihre Unterstützung zugesichert und beteuert, dass sie gegen eine Seniorenresidenz an dieser Stelle sind.
Aber nach der Wahl sehen die Verhältnisse eben anders aus, da ist Koalitionstreue mit der CDU gefragt und so heißt es „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern“.“
Grüne und FDP begründen ihre Zustimmung mit dem Gutachten, dass von der Stadt in Auftrag gegeben wurde und die städtebauliche Verträglichkeit prüfen sollte. Nach Ansicht der SPD bringt dieses Gutachten allerdings wenig Neues. Szuka erläutert: „Das Gutachten ist von der Prämisse ausgegangen, dass an dieser Stelle eine Seniorenresidenz gebaut werden soll und hat lediglich Vorschläge zur Gestaltung gemacht. Die grundsätzlichen Fragen, ob an dieser Stelle überhaupt gebaut werden soll, ob es in der Nähe nicht andere geeignete Grundstücke für Seniorenwohnun gen gibt und ob es möglicherweise zu Nutzungskonflikten mit der Kulturhalle kommen könnte, wurden überhaupt nicht geprüft.“
Die SPD lehnt das Bauvorhaben daher weiterhin ab. „Die letzte zusammenhängende parkähnliche Grünfläche in der Stadtmitte muss erhalten bleiben. Wir wollen auch nicht, dass eine Bebau ung an dieser Stelle auf Dauer den Betrieb der Volkshochschule und der Kulturhalle einschränken würde“, argumentiert Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt.
Jetzt möchte die SPD noch einmal auf die Bürger zugehen. Stellvertretender Bürgermeister Erik Lierenfeld will sich persönlich einsetzen: „ Ich werde Kontakt zu den Anwohnern der Römer- und der Langemarkstraße aufnehmen, sie nach ihrer Meinung zur Seniorenresidenz befragen und sie im weiteren Verfahren unterstützen.“
Doris Wissemann
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