eishockey-magazin.de Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die Zuschauer im Neusser Südpark.
Eine in jeder Beziehung abwechslungsreiche und unterhaltsame Partie entschied der NEV in der Verlängerung für sich und verließ damit den letzten Tabellenplatz.
Während Trainer Andrej Fuchs krankheitsbedingt erneut nicht an der Bande arbeiten konnte, standen dem NEV aus demselben Grund nicht einmal drei Reihen zur Verfügung. Diese begannen gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten Gäste jedoch mutig, druckvoll und zielstrebig, vergaßen dabei nur zunächst das Toreschießen. Stellte der Herner Führungstreffer nach zehn Minuten den Spielverlauf auf den Kopf, so sorgte Kevin Brings’ Ausgleich zumindest annähernd für Gerechtigkeit.
Auch im zweiten Drittel spielten die Jungs von Aushilfs-Coach Daniel Benske munter nach vorne und kaschierten so einige Mängel in der Defensive, in der Sven Sauer nach fünfwöchiger Verletzungspause sein Comeback gab. Mit drei Toren innerhalb von sechs Minuten holten die Neusser das nach, was sie zuvor versäumt hatten. Hernes Trainer Sikorski nahm daraufhin seinen unglücklich agierenden Torhüter Lüttges zugunsten von Stefan Kornewald vom Eis. Diese Entscheidung sollte sich als wirksam erweisen, denn nachdem Neuss noch mehrere gute Chancen vergab, fingen sich die zwischenzeitlich arg in Nöte geratenen Gäste wieder und markierten zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt den Anschlusstreffer zum 2:4. Im letzten Abschnitt folgte ein regelrechter Sturmlauf des frisch gebackenen Pokalsiegers, der nun aus allen Lagen schoss und die Partie gegen zunehmend kraftlos wirkende Neusser mit drei Treffern innerhalb von sieben Minuten drehte. Als dann auch noch NEV-Torhüter Dennis Kohl von einem Distanzschuss am Kopf getroffen wurde, schien sich alles gegen die Neusser verschworen zu haben. Auch wenn der Schlussmann nach längerer Behandlung weiter machen konnte, fanden seine Vorderleute kein Mittel gegen die nun sicher stehende HEV-Defensive. So sah es nach einer weiteren Heimniederlage aus, ehe Kapitän Ronny Sassen sein Team acht Sekunden vor dem Ende mit dem Ausgleich erlöste. Als kurz vor Ablauf der folgenden Verlängerung auch noch Evgenij Kozhevnikov ins Schwarze traf, war der Jubel groß. Durch den Erfolg revanchierte man sich indirekt für die Niederlage beim ersten Aufeinandertreffen, das Herne nach ähnlich kuriosem Verlauf mit identischem Ergebnis für sich entschieden hatte.
Tore:
0:1 (10:15) Pigache (Kuntu-Blanksson, Heise)
1:1 (13:08) Brings (Maj, Hoffmann)
2:1 (22:38) Sauer (Kozhevnikov)
3:1 (27:26) Bongartz (Kozhevnikov, Brinkmann)
4:1 (28:18) Bongartz
4:2 (39:59) Pigache (Grein, Linda)
4:3 (42:43) Fischbach (Kruminsch, Pigache)
4:4 (46:18) Gogulla (Heise)
4:5 (49:41) Pigache (Kruminsch, Fischbach)
5:5 (59:52) Sassen (Kozhevnikov, Schrills)
6:5 (64:49, GWS) Kozhevnikov (Fuchs, Büermann)
Strafen:
Neuss: 6
Herne: 6
Zuschauer: 132
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