Was für ein Spiel. Nach 60 nicht immer hochklassigen, aber bis zum Schluss spannenden Minuten feierte der NEV das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison und verließ damit gleichzeitig den letzten Tabellenplatz. Mit einer taktischen und kämpferischen Glanzleistung sicherten sich die Fuchs-Schützlinge verdientermaßen die Punkte. Darauf gilt es in den kommenden Wochen aufzubauen. Nachdem die Neusser durch den Heimsieg gegen Hamm neues Selbstvertrauen getankt hatten, rechneten sie sich auch in Ratingen Chancen aus. Im Duell zweier ersatzgeschwächter Mannschaften erwischte der NEV einen optimalen Start.
Philipp Büermann konnte zwei Bilderbuch-Konter erfolgreich abschließen, ehe Holger Schrills mit dem 0:3 schon in der neunten Minute für ungläubige Freude unter den mitgereisten Fans sorgte. Diese spielte dem NEV genau in die Karten, der auch in der Folgezeit aus einer stabilen Abwehr agierte und in Dennis Kohl einen überragenden Schlussmann besaß, der mit zahlreichen Paraden seinen Anteil am späteren Sieg haben sollte. Bis dahin sollte es jedoch noch ein hartes Stück Arbeit werden, zumal Daniel Pering zu Beginn des zweiten Abschnitts von Hauptschiedsrichter Franz vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde, der an diesem Abend unglücklich agierte und sich insbesondere auf Neusser Seite keine Freunde machte. Zwar behaupteten sich die NEV-Cracks während der folgenden fünfminütigen Unterzahl gut, nach einer furiosen Rettungsaktion von Kohl gegen Schahab Aminikia netzte Letztgenannter aber Sekunden später doch noch zum 2:3 ein. Eine zu diesem Zeitpunkt mögliche Wende verhinderte jedoch Jan Görge, der den Gastgebern mit einem platzierten Schlagschuss den Wind aus den Segeln nahm (38.).
Auch zu Beginn des letzten Drittels sah es nicht nach einer Aufholjagd aus, im Gegenteil, die Neusser feierten den vermeintlichen fünften Treffer durch Evgenij Kozhevnikov, den der Schiedsrichter - wohl irrtümlich - an der Latte wähnte und deshalb nicht anerkannte. Die folgenden Proteste brachten Holger Schrills noch eine Disziplinarstrafe ein, nachdem zuvor schon Jan Görge aus gleichem Grund auf die Strafbank geschickt wurde. In der Schlussphase wurde es noch einmal eng. Die Gastgeber versuchten es nun mit der Brechstange und als die Neusser strafzeitenbedingt für 91 Sekunden mit drei Feldspielern agieren mussten, sahen sie sich gleich sechs gegnerischen Akteuren gegenüber. Doch auch die Abwehrschlacht der letzten Minuten wurde bravourös gemeistert, so dass der Jubel anschließend umso größer war.
Tore:
0:1 (2:55) Büermann (Bongartz)
0:2 (5:02, 4-5 UZ) Büermann (Brinkmann)
0:3 (8:22) Schrills (Kozhevnikov)
1:3 (15:42) De. Fischbuch (Postma)
2:3 (32:00, 5-4 ÜZ) Aminikia (Priebsch)
2:4 (37:51, 5-4 ÜZ) Görge (Brinkmann)
Strafen:
Ratingen: 10
Neuss: 14 + 5 Pering + je 10 Görge, Schrills + SD Pering
Zuschauer: 207
eishockey.net / PM Neuss
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