Montag, 10. März 2014

Neuss 5000 Euro Geldstrafe nach Silvester-Schlägerei

Mit einem milden Urteil ist jetzt am Landgericht Düsseldorf der Prozess um eine Schlägerei in der Neujahrs-Nacht zu Ende gegangen. Ein junger Neusser hatte sich mit Anwohnern auf der Neusser Furth geprügelt. Da ihm Teile der mutmaßlichen Tat aber nicht nachgewiesen werden konnten, kam er deutlich glimpflicher davon, als noch am Neusser Amtsgericht. Der zuständige Jugendrichter dort hatte ihn zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Düsseldorfer Landgericht verurteilte ihn letztlich wegen Körperverletzung zu 5000 Euro Geldstrafe.
 
In der Tatnacht hatte der Angeklagte gemeinsam mit Freunden am Kotthauser Weg Silvester gefeiert. Noch vor Mitternacht begann die Gruppe damit, Böller und Raketen zu zünden. Einige Böller sollen auch auf den Balkonen von Anwohnern gelandet sein. Das wollten die sich nicht gefallen lassen, es kam zum Streit. In alkoholisiertem Zustand soll der 21-Jährige auf einen jungen Mann eingeschlagen haben, die Mutter des Opfers soll er darüber hinaus eine Kellertreppe hinunter gestoßen haben. Genau zu diesem Vorwurf gab es im Prozess allerdings jetzt völlig unterschiedliche Darstellungen. Der Angeklagte bestritt die Tat; die Zeugen waren für das Gericht keine große Hilfe. Eine Nachbarin hatte von dem unmittelbaren Vorgang nichts mitbekommen, die Söhne der 59-Jährigen widersprachen sich in ihren Aussagen. Als es Richter Rainer Drees zu turbulent wurde, redete er Klartext. "Wir sind hier nicht bei RTL. Ich frage, Sie antworten", meinte er zu einer Zeugin, die wissen wollte, was eine Frage des Richters denn mit der Silvester-Schlägerei zu tun hätte.
Neben der Silvester-Schlägerei wurde dem Angeklagten noch eine blutige Attacke auf einem Spielplatz in Neuss zur Last gelegt. Er soll einem jungen Radfahrer nach einem Streit mehrere Zähne ausgeschlagen haben. Zudem muss er mit erheblichen zivilrechtlichen Forderungen rechnen. Um sich das Gebiss richten zu lassen, hat das Opfer der Spielplatz-Attacke bereits mehrere tausend Euro investiert.
Quelle: mape

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