Mittwoch, 30. Januar 2013

POL-NE: Warnung vor "russischem Schockanruf"

presseportal.de Korschenbroich und Dormagen (ots) - Am Dienstag (29.1.) kam es im Rhein-Kreis zu zwei Fällen des sogenannten "russischen Schockanrufs", bei dem Betrüger eine Notlage vortäuschen, um so an das Geld Fremder zu gelangen.
Gegen 12:45 erhielt ein Kleinenbroicher einen Anruf. Mit weinerlicher Stimme meldete sich ein Mann, der auf russisch erklärte: "Papa, ich habe einen Unfall gehabt." Der angebliche Sohn gab weiter an, ein Mädchen durch den Unfall verletzt zu haben und nun 20 000 Euro zahlen zu müssen, damit von einer Anzeige gegen ihn abgesehen würde. Wenig später erschien ein fremder Mann bei dem Senior an der Straße Hohe Brücke und holte Bargeld ab. Der Fremde gab sich als Bruder des angeblich verletzten Mädchens aus. Am Abend stellte der Angerufene fest, dass er Opfer von Betrügern geworden war und erstattete bei der Polizei eine Anzeige. Der "Geldabholer" wird wie folgt beschrieben: Männlich, circa 25 Jahre alt, circa 160 Zentimeter groß. Er soll eine schwarze Jacke und blaue Jeans getragen haben.
In Dormagen-Horrem kam es am Dienstag (29.1.) ebenfalls zu einem derartigen Anruf. Die Betroffenen wurden jedoch misstrauisch und beendeten das Telefonat, als Geldforderungen gestellt wurden. Es blieb hier beim Betrugsversuch.
Zeugen, die Angaben zu der beschriebenen Person machen können oder die ebenfalls derartige Anrufe erhalten haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02131 3000 bei der Polizei zu melden.
Einige Hinweise zu der Vorgehensweise der Betrüger: Sie geben sich am Telefon in russischer Sprache etwa als Polizist, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt aus und schildern eine vermeintliche Notlage. Sie behaupten zum Beispiel, ein naher Verwandter des Angerufenen hätte einen Unfall verursacht und ein Kind schwer verletzt. Um zu verhindern, dass der Angehörige angezeigt und inhaftiert wird, müsse sofort eine vier- bis fünfstellige Summe gezahlt werden. Um noch glaubhafter zu wirken, spielt ein weiterer Täter am Telefon den in Tränen aufgelösten angeblich unfallbeteiligten Angehörigen und bittet eindringlich flehend um die Zahlung des verlangten Betrags. Das völlig überrumpelte, unter Schock geratene Opfer sichert schließlich die Zahlung zu und händigt das Geld einem ihm unbekannten Abholer aus. Erst wenn die Geschädigten den ersten Schock überwunden und den vermeintlich betroffenen Angehörigen erreicht haben, stellen sie fest, dass sie Opfer einer ganz üblen Betrugsmasche geworden sind.
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss rät:
   -       Gehen Sie nicht auf solche Forderungen ein!
   -       Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht 
           kennen!
   -       Legen Sie einfach auf und rufen Sie die Ihnen bekannte 
           Telefonnummer des Verwandten an!
   -       Verständigen Sie sofort über den Notruf "110" die Polizei!
   -       Bitte warnen Sie auch andere Mitbürger vor diesen 
           Betrügern! 
Weitere Informationen auch in russischer Sprache erhalten Sie bei der Polizeilichen Beratungsstelle in Neuss oder unter http://www.polizei-nrw.de/artikel__132.html

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