ngz-online.de Als der Rabbiner Vladyslav Kaplan die letzten Zeilen des Totengebets verlesen hatte, blieb es still in der Menge. Fast zwei Minuten lang war außer ein paar vorbeifahrenden Autos nichts zu hören. "Das habe ich so noch nie erlebt – sonst sind die Leute nach dem Gebet einfach gegangen", sagte Jochen Koenig von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit erstaunt. Über 250 Menschen hatten sich gestern am Standort der ehemaligen Synagoge versammelt, um an die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zu erinnern, in der Nationalsozialisten die Synagoge anzündeten, jüdische Geschäfte zerstörten und mordeten. 179 Neusser Juden starben. An die Lebenswege jüdischer Bürger erinnerten Schüler des Leistungskurses Geschichte der Gesamtschule an der Erft. Mit ihrem Lehrer hatten sie die Biografien erarbeitet – was sie vortrugen, war beeindruckend und bedrückend zugleich. mehr
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