Neuss 0 Möbelhaus Höffner soll Mitte Dezember eröffnen
Die Grundsteinlegung im Hammfeld verband der Investor Kurt Krieger mit einer Einladung zur Einweihungsparty am 18. Dezember.Von Christoph Kleinau
Berlin ist nicht gleich Berlin: Während der Eröffnungstermin für
den neuen Flughafen der Bundeshauptstadt in immer weitere Ferne
verschoben wird, deutet der Berliner Investor Kurt Krieger sogar einen
vorgezogenen Eröffnungstermin seines Höffner-Möbelhauses im Hammfeld an.
Bei der gestrigen Grundsteinlegung lud Krieger Gäste aus Politik und
Verwaltung verbindlich zu einer Dankeschön-Einweihungsparty am 18.
Dezember ein - neun Tage vor dem bislang anvisierten Eröffnungstermin.
Und Christian Müller, Baugeschäftsführer des Unternehmens, ist sich
sicher: "Dann wird es auch schon etwas zu kaufen geben."
Tempo kennzeichnet das Möbelhausprojekt, seit vor nicht einmal
einem Jahr die Ratsmehrheit von CDU und FDP - nur unterstützt von der
UWG - aus dem Kreis der drei konkurrierenden Investoren Krieger
auswählte. Der war als letzter in das Bieterverfahren eingestiegen.
Dessen Tempo ist nicht Selbstzweck, sondern entscheidender Faktor in
einem beinharten Wettbewerb. "Nicht der Größere frisst heute den
Kleineren, sondern der Schnelle den Langsamen", stellte Landrat
Hans-Jürgen Petrauschke fest, der als Vorsitzender des Regionalrates mit
Blick auf Ansiedlungsdebatten in anderen Städten feststellt: Neuss ist
schnell - und "eine Stadt mit wirtschaftlichem Gefühl". Belohnung: Eine
der derzeit größten Baustellen im Kreisgebiet und demnächst ein
Möbelhaus, das nicht nur 600 neue Jobs bietet, sondern ein echtes
Zugpferd für Neuss sein könnte. Bürgermeister Herbert Napp zumindest ist
überzeugt: "Hier richtet sich zukünftig das Rheinland ein."
Grundstein für Neusser Möbelhaus gelegtFOTO: Woitschützke, Andreas
Während gestern der Investor mit seinen Gästen - die Opposition im
Rat fehlte geschlossen - die Grundsteinlegung feierte, ging ringsum der
Baubetrieb ungebremst weiter. 95 Arbeiter sind dort derzeit eingesetzt,
die Anfang der Woche ein Wohncontainer-Dorf auf dem Gelände der
aufgegebenen Bezirkssportanlage nebenan bezogen haben. In der Spitze
rechnet Baugeschäftsführer Müller mit gut 300 Handwerkern, die dort
gleichzeitig am Werk sein werden, wenn auch der Innenausbau auf vollen
Touren läuft. Die Ausschreibung dieser Gewerke laufe noch.
Abgeschlossen sind die Kanalarbeiten, die an die Neusser Firma
Seydlitz vergeben wurden, und die Firma Frauenrath ist kurz davor, die
Erschließung des Geländes zu vollenden. Parallel hat die Bremer AG als
Partner bei vielen Krieger-Projekten, die durch ihren Obermeister Werner
Dunschen vertreten wurde, der fast schon eine Art Richtspruch halten
konnte, auf zwei Seiten des Komplexes mit dem Rohbau begonnen. Wenn der
sich spätestens im August vollendet, ist der Innenausbau schon in vollem
Gange.
Neusser Möbelhaus: So weit sind die ArbeitenFOTO: Urs Lamm
Insgesamt investiert Krieger in den Möbelhauskomplex 120 Millionen
Euro. Hält er den 27. Dezember als Eröffnungstermin nicht ein, würden
weitere zehn Millionen Euro als Vertragsstrafe fällig. Die will Krieger
nicht bezahlen, sagte er. Und noch mussten ja auch keine Nachtschichten
angeordnet werden
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