Sonntag, 16. März 2014

Dormagen Zuckerfabrik: Stadt und Investor einig

Das Fachmarktzentrum an der Europastraße rückt seiner Verwirklichung ein großes Stück näher. Der städtische Planungsausschuss entscheidet über den Kompromiss. Ein Baubeginn im April 2015 scheint möglich. Von Klaus D. Schumilas
 
Vielleicht wird Projektentwickler Redos nach den Sitzungen des Planungsausschusses am 25. März und des Stadtrates am 10. April umgehend tätig. Er könnte dann auf dem Bauschild auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik eine kleine, aber wesentliche Veränderung vornehmen und den dortigen Hinweis auf den "voraussichtlichen Baubeginn Anfang 2012" in 2015 verändern. Denn dieses Zeitfenster erscheint nun realistisch, nachdem sich die Stadt und die Vertreter von Redos nach jahrelangem zähen Ringen auf eine Planung für das Fachmarktzentrum geeinigt haben.
"Nach intensiven Gesprächen haben wir uns mit dem Investor auf ein Grundkonzept geeinigt und stehen jetzt kurz vor dem Durchbruch", sagt Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann. Die aktuellen Planungen sehen auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände einen Lebensmittel-Vollsortimenter (Edeka oder Rewe) mit kleineren Shops im Eingangsbereich, den Mediamarkt und einen Bau- und Gartenmarkt (Toom) vor. Hinzu kommen ein Zoo-Fachmarkt und ein Getränkemarkt. "Die Gesamtverkaufsfläche liegt bei 16 300 Quadratmetern und entspricht damit dem Umfang, der nach dem jüngsten Gutachten als verträglich für den übrigen Dormagener Einzelhandel festgestellt wurde", erläutert Gregor Nachtwey, Leiter der Stadtplanung. Die Planungen wurden damit deutlich abgespeckt. In westlicher Richtung soll sich an das Fachmarktzentrum ein Gewerbegebiet mit Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben sowie einer Tankstelle, einer Autowaschstraße und einem Gastronomiebetrieb anschließen. "Damit schaffen wir die Voraussetzung für zusätzliche Arbeitsplätze in unserer Stadt", so Hoffmann. Über einen neuen Kreisverkehr an der Europastraße kann das Gesamtareal erschlossen werden. Die Zufahrt zu den Parkplätzen ist rund 100 Meter westlich der Frankenstraße vorgesehen. Für Fußgänger soll die Verbindung zur Kölner Straße über zwei herkömmliche Fußgängerüberwege sichergestellt werden, "die wir aber möglichst komfortabel für die Fußgänger gestalten wollen".
Die Hängepartie soll damit ein Ende haben. Jahrelang stritten beide Seiten über die Größe und Ausgestaltung des Fachmarktzentrums. "Redos hat wohl nicht mit meiner Hartnäckigkeit gerechnet", sagt Hoffmann. "Wir waren sperrig, weil das Ergebnis nicht zu Gunsten der Stadt gewesen wäre." Die "Entwicklung der kleinen Schritte" führte nun zum Kompromiss, über den die Politik befinden muss.

Wann können die ersten Bagger anrücken? "Das wird im wesentlichen von den Gutachten abhängen, die in diesem Zusammenhang in Auftrag gegeben werden müssen", sagt Hoffmann. Das betrifft vor allem das Gutachten zur Seveso II-Richtlinie, in dem es unter anderem um den Sicherheitsabstand zum Chempark gehen wird. Die Verwaltung und der Investor Redos haben sich dabei auf eine anteilige Kostenübernahme geeinigt.
Die weiteren Planungen berühren auch den Supermarkt in der Rathaus-Galerie. Rewe und Edeka wollen beide Standorte belegen. Klar ist: So lange sich Redos nicht für einen Betreiber des Supermarktes im Fachmarktzentrum entscheidet, wird es keine Neubelegung der Fläche in der Galerie geben. "Das kann noch Wochen dauern", sagt Hoffmann.
Quelle: NGZ

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