Mit einigen
Premieren und zahlreichen Höhepunkten überzeugten die Karnevalisten das
bunt kostümierte Publikum in der Realschulaula.Von Vera Straub
"18 Johr sin mer am fiere donnt bütze, laache,
jubileere" – so lautet das Sessionsmotto des Norfer Narren Clubs, der am
Wochenende zu seiner 16. Kostümsitzung einlud. 280 bunt kostümierte
Gäste sind dieser Einladung in die Realschulaula am Feuerbachweg
gefolgt. Da schunkelten Nonnen mit Mexikanern, Gartenzwerge hatten keine
Scheu vor Vampiren und auch Clowns, Cowboys, Kapitäne und Sträflinge
amüsierten sich prächtig.
Ins Auge fiel sofort die neue Verkleidung des
Elferratstisches in den Vereinsfarben sowie die beiden neuen 1,60 Meter
großen Narren in Blau, Gelb und Rot aus Holz, die Conny Heuser zur Deko
beisteuerte.
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Durch das mit Höhepunkten gespickte Programm, das von
Musik, Tanz und humorvollen Reden geprägt war, führte Helmuth
Gummersbach in gewohnt humorvoller Art. Für die musikalische Untermalung
sorgten die Musiker von Frohsinn Norf, die zuerst die Tanzteufel auf
die Bühne spielten. Begleitet von Hoppeditz Max Platzek, der die
Funktion des närrischen Platzanweisers innehatte, betraten die
Funkenmariechen die Bühne, um zu zeigen, was sie im vergangenen Jahr
einstudiert hatten. Auch Volker Passow als "de Köbes von Grefrath" – wie
üblich in Kellnermontur – wusste das Publikum mit Witzen und Anekdoten
zu erheitern, bevor Reimredner Hermann Josef Maaßen, ein gern gesehener
Gast in Norf, von seinem Leben als "70-Jähriger im Wandel der Zeit"
berichtete. Zum ersten Mal auf der Bühne des Norfer Narren Clubs war "Et
Klimpermännche" alias Thomas Cüpper. Er ist ein Wahrer der kölschen
Tradition in stets einwandfreiem Outfit (Frack oder Stresemann) und
amüsiert mit seinen herrlichen "Verzällches" ebenso wie mit seinen
kölschen Krätzjen, zu denen er sich mit der Quetsche begleitet, und die
zum Mitsingen einladen. Jeck sind seine Pointen, so schaffte er es auch
in Norf, ohne viel technischen Aufwand zu begeistern. "Et Klimpermännche
pflegt die kölsche Sprache wie kein Zweiter und zählt zur Spitze der
Kölschen Typenredner", sagt Helmuth Gummersbach. "Deswegen sind wir
stolz, ihn auf unserer Bühne präsentieren zu können."
Tosenden Applaus bekamen aber auch die Künstler aus
den eigenen Reihen: Jennifer Jäntsch und Mara Mangen, die Trainerinnen
der Tanzgarde, begeisterten mit ihrem Auftritt als Solomariechen. Nach
der Pause kam Roland Paquot, besser bekannt als "De Tulpenheini" auf die
Bühne. Ihm wird nachgesagt, die lustigste Fritte Belgiens zu sein.
Gerne zieht er über seine holländischen Nachbarn her – in einer
entwaffnenden und charmanten Art. Auch das Prinzenpaar Hans-Peter und
Jaqueline Sieben ließ es sich nicht nehmen, mit den Norfern zu feiern.
Michael Henkel und Guido Streusser als das Büttenredner-Duo "Labbes on
Drickes" aus Eschweiler mit ihrem amüsanten Zwiegespräch und "De
Fetzer", heimisch im Neusser Karneval, rundeten das Programm ab. "Nach
der Kostümsitzung ist vor der Kostümsitzung", sagte Helmuth Gummersbach
im Anschluss, sichtlich zufrieden mit dem närrischen Abend. "Schon jetzt
halte ich nach Interpreten für das kommende Jahr Ausschau, um dem
Publikum Abwechslung zu bieten."
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