presseportal.de Neuss-Weissenberg (ots) - Dank der couragierten Mithilfe eines
älteren Ehepaares gelang es der Polizei am Montag (08.07.) eine
tatverdächtige Betrügerin vorläufig festzunehmen, die nach der
sogenannten "Enkeltrickmasche" agierte. Nach dem bisherigen
Ermittlungsstand meldete sich am Montag, gegen 11:30 Uhr, eine weibliche
Person telefonisch bei einem Ehepaar im Neusser Norden und gab sich
ihnen gegenüber als Bekannte "Ursula" aus. Die Frau täuschte eine
finanzielle Notlage vor und bat um 9000 Euro. Der 75-jährige Ehemann
ging zunächst auf die Forderung ein. Nachdem ein Rückruf bei der
tatsächlichen Bekannten erfolgt war, konnte der Ehemann rechtzeitig
davon überzeugt werden, dass er vermutlich das Opfer eines sogenannten
Enketricks werden wird. Mit den zwischenzeitlich informierten Fachleuten
des Neusser Kriminalkommissariats wurde vereinbart, dass das Ehepaar
zum Schein auf die Geldübergabe eingeht.
Nach mehreren
Kontrollanrufen wurde ein nahe gelegener Treffpunkt vereinbart, wo das
Geld in einem Briefumschlag an eine weibliche Person übergeben werden
sollte. Nach Angaben von "Ursula" handelte es sich dabei um eine
Angestellte eines Notariats. Zwischenzeitlich waren die Ermittler auf
eine Frau aufmerksam geworden, die sich tatverdächtig ständig mit einem Handy
telefonierend in der Umgebung der Wohnanschrift der Angerufenen
aufgehalten hat. Noch bevor es zur Übergabe des Geldes kam, entschlossen
sich die Fahnder zum Zugriff. Die Tatverdächtige, eine 25-jährige Frau
aus Meerbusch, wurde vorläufig festgenommen. Ihr Handy beschlagnahmten
die Beamten zwecks weiterer Untersuchung. Die Ermittlungen gegen die
junge Frau dauern an.
Bei dem sogenannten "Enkeltrick" handelt es
sich um eine Betrugsform, die sich gezielt gegen ältere Menschen
richtet. Dabei werden die Opfer in Telefonaten durch geschickte
Gesprächstaktiken dahingehend getäuscht, dass der/die Anrufer/in
vorgibt, ein enges Familienmitglied (Enkel/Neffe/Nichte) oder zumindest
eine Bekannte/-r zu sein, der/die sich in einer akuten finanziellen
Notlage befindet.
Ist die Täuschung gelungen, wird eine
kurzfristige Übergabe von Bargeld zur Behebung der angeblichen Notlage
ausgemacht. Ist die erforderliche Summe nicht im Haus, wird das Opfer
gebeten, unverzüglich bei ihrem Geldinstitut den Betrag in bar
abzuheben. Anschließend wird durch einen erneuten Anruf der Eindruck
erweckt, dass der angebeliche Angehörige nicht persönlich zur
Geldübergabe erscheinen kann. Angekündigt wird nun eine
Vertrauensperson, die das Geld abholt.
Die Polizei des
Rhein-Kreis Neuss warnt: Seien sie vorsichtig, argwöhnisch und
zurückhaltend am Telefon. Vergewissern sie sich durch einen Anruf bei
ihren Verwandten und Bekannten (wie im vorliegenden Fall auch
geschehen), ob diese tatsächlich in Geldnot sind.
Eventuell
weitere Geschädigte, die am Montag (08.07.) ähnlich gelagerte Anrufe
erhalten haben, werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat 12 unter
der Telefonnummer 02131 3000 zu melden.
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