presseportal.de Rhein-Kreis Neuss (ots) - Der Polizei des Rhein-Kreis Neuss liegen
momentan mehrere Anzeigen unterschiedlicher Trickbetrügereien und
Trickdiebstählen vornehmlich gegenüber älteren Menschen vor. Ein Grund,
auf die Vorgehensweisen der dreisten Täter aufmerksam zu machen.
In
Meerbusch-Ilverich erhielt am Donnerstag (14.03.), gegen 13:00 Uhr,
eine 77-jährige Seniorin den Anruf eines "Guten Bekannten". Dieser gab
der älteren Dame gegenüber an, sich in einer Notsituation anlässlich
eines Autokaufs zu befinden. Da ihm das nötige Bargeld ausgegangen sei,
bat er die Frau um Unterstützung. Während des Telefonats bemerkte der
Betrüger offensichtlich, dass die Seniorin misstrauisch wurde und
beendete das Gespräch, ohne weitere Forderungen zu stellen.
Als
Mitarbeiter der "Staatsanwaltschaft" stellte sich am gleichen Tag, um
16:40 Uhr, telefonisch ein dreister Trickbetrüger bei einem 73 Jährigen
aus dem Barbaraviertel in Neuss vor. Ihm wurde vorgeworfen, in der
vergangenen Zeit an einem Glücksspiel per Telefon teilgenommen zu haben.
Aus diesem Grund liegt eine Pfändungsverfügung in Höhe von 9000 Euro
vor. Nachdem der Senior
erwiderte, nie an einem Glücksspiel teilgenommen zu haben, reduzierte
sich die angebliche Pfändungsverfügung auf groteske Weise um 30 Prozent.
Als er dann noch erwähnte, in der Angelegenheit einen Rechtsanwalt
einzuschalten, wurde das Telefonat mit scheinheiligen Argumenten des
angeblichen Mitarbeiters beendet.
Die Kriminalpolizei hat in
beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen. Bislang liegen keine
Hinweise zur Identität der Betrüger vor.
Opfer eines
Trickdiebstahls wurden gleich zwei ältere Menschen im Rhein-Kreis Neuss.
Die Masche der Täter war nahezu identisch. Sie täuschten ihnen
gegenüber eine "Spendensammlung" vor, um sie von ihrem eigentlichen
Vorhaben- Diebstahl von Bargeld- abzulenken.
In Kaarst wurde ein
79-jähriger Mann, gegen 11:15 Uhr, auf der Maubisstraße, in Höhe eines
Geldinstituts, von einer unbekannten Frau angesprochen. Diese bat um
eine Spende und hielt ihm eine angebliche Liste mit Namen bereits
getätigter Spender vor. Hilfsbereit holte der Senior sein Portmonee
hervor und überreichte der Unbekanten einen fünf Euroschein. Die Frau
trug den Betrag in ihre Liste ein und verabschiedete sich. Kurze Zeit
später bemerkte der 79 Jährige den Diebstahl seines gesamten Bargelds
und informierte richtigerweise die Polizei. Die Trickdiebin war
zwischenzeitlich verschwunden. Sie war etwa 15 Jahre alt, 160 Zentimeter
groß, hatte braune Haare und ein südländisches Erscheinungsbild.
Bekleidet war sie mit einer Windjacke in dunkler Farbe und einer Jeans.
Eine Fahndung durch die Polizei verlief ohne Erfolg.
Ähnlich
erging es einem 75-jährigen Senior aus Jüchen. Gegen 14:00 Uhr klingelte
es an seiner Haustür in Schaan. Zwei unbekannte junge Frauen standen
vor der Tür und baten um eine Geldspende. Der 75 Jährige kam ihrem
Wunsch nach, übergab etwas Münzgeld und steckte sein Portmonee wieder
weg. Daraufhin hielten sie ihm aufdringlich ein Klemmbrett vor, eine der
Frauen umarmte ihn aus Dankbarkeit. Instinktiv griff der Senior dabei
nach seiner Geldbörse und stellte fest, dass sie ihm aus der Tasche
gefingert wurde. Als er eine der beiden Tatverdächtigen fest hielt und
mit der Polizei drohte, wurde ihm das Portmonee wieder ausgehändigt.
Fluchtartig verließ das Duo das Grundstück in Richtung Bundesstraße 59.
Eine graufarbene Limousine, die dem Opfer während des Vorfalls vor
seinem Haus aufgefallen war, war ebenfalls verschwunden. Die beiden
Tatverdächtigen waren etwa 20 bis 25 Jahre alt, hatte lange schwarze
Haare und ein südosteuropäisches Erscheinungsbild.
Eine Fahndung
durch die zwischenzeitlich informierte Polizei nach den Flüchtigen und
dem verdächtigen PKW verlief bislang ohne Erfolg.
Die Polizei
bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in Zusammenhang mit den
geschilderten Vorfällen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer
02131 3000 zu melden.
Erfahrungsgemäß halten sich Gruppen dieser
Betrüger- und Trickdiebmasche für einen längeren Zeitraum in einem
bestimmten Gebiet auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den
nächsten Tagen zu weiteren Betrugs- und Diebstahlsversuchen kommt.
Bei
Anrufen dieser Art handelt es sich um den sogenannten Enkeltrick bei
dem die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen ausgenutzt
wird. Im schlimmsten Fall händigen die Opfer Geld in der Annahme aus,
dass sich ein Verwandter in einer finanziellen Notlage befindet.
Tatsächlich handelt es sich bei dem Anrufer weder um einen Verwandten
oder alten Bekannten, noch liegt eine finanzielle Notlage vor. Die
Polizei rät daher, niemals Geld an fremde Personen auszuhändigen und
sich sofort bei der Verwandtschaft nach der Richtigkeit des Anrufes zu
erkundigen. Derartige Vorkommnisse sollten unverzüglich der Polizei
gemeldet werden. Angehörige von älteren Menschen, die alleine in ihren
Wohnungen leben, sollten Seniorinnen und Senioren über die Masche der
Betrüger aufklären.
Ein gesundes Misstrauen ist gegenüber
Spendensammlern angebracht. Halten Sie Abstand und vermeiden Sie
jeglichen Körperkontakt! Lassen Sie sich nicht bedrängen oder schaffen
Sie Aufmerksamkeit! Appellieren Sie laut und deutlich an Passanten oder
umstehende Personen, Ihnen gegen aufdringliche Personen zu helfen!
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