presseportal.de Neuss (ots) - In den vergangenen Tagen kam es wieder zu sogenannten
"Schockanrufen". Die Betrüger täuschen in einem Anruf eine akute Notlage
vor. Betroffen sind nach ihren Darstellungen immer enge
Familienangehörige. Mit ihren frei erfundenen Geschichten versuchen sie
ahnungslosen Menschen das Geld "aus der Tasche zu ziehen". Die besondere
Vorgehensweise bei dieser Masche besteht darin, die potentiellen Opfer
durch den Anruf in einen Schockzustand zu versetzen. Dadurch soll
erreicht werden, dass sie nicht mehr rational denken und handeln können.
Bevorzugte Opfer sind russisch-stämmige Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Wenn die Angerufenen auf Geldforderungen eingehen, wird in der Regel ein
Treffpunkt vereinbart oder die Opfer werden zu Hause aufgesucht. Am
Samstag Mittag (16.02.) versuchte es ein russisch sprechender Mann, der
sich am Telefon als Rechtsanwalt bei zwei Familien im Neusser
Stadtgebiet vorstellte. Im Display erschien eine Telefonnummer mit
litauischer Vorwahl. Wie in den bekannten Fällen üblich, schilderte er
eine frei erfundene Unglücksgeschichte, in die ein enges
Familienmitglied verwickelt sein sollte. Im ersten Fall sollte der Sohn
einen Verkehrsunfall verursacht haben, bei dem ein Kind zu Schaden
gekommen sei. Zwecks formeller Regelung werde ein fünfstelliger
Geldbetrag notwendig. Im zweiten Fall benötigte die angebliche
Schwiegertochter nach einem selbstverschuldeten Unfall dringend Bargeld.
Der Schwindel flog auf, da die Angerufenen sich mit ihrem/-r
tatsächlichen Sohn/Schwiegertochter in Verbindung setzten. Die
Telefonate wurden nach einem wiederholten Anruf abgebrochen;
Geldforderungen wurden keine mehr gestellt. Anschließend informierten
die Betroffenen richtigerweise die Polizei. Die Kriminalpolizei hat die
Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei rät:
Gehen Sie nicht
auf die Forderungen des Anrufers ein. Notieren Sie die angezeigte
Telefonnummer und verständigen Sie sofort über Notruf, wie auch in der
Vergangenheit zum Teil geschehen, die Polizei. Erfahrungsgemäß halten
sich Gruppen dieser Betrüger für einen längeren Zeitraum in einem
bestimmten Gebiet auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den
nächsten Tagen zu weiteren Betrugsversuchen kommt. Personen, die
ebenfalls verdächtige Anrufe dieser Art erhielten und sich bislang nicht
an die Polizei gewandt haben, werden gebeten, sich mit der
Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu
setzen.
Weitere Inforamtionen, auch in russischer Sprache, erhalten Sie bei der Polizeilichen Beratungsstelle in Neuss oder unter
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