Die Feuerwehr Neuss nutzt die Minustemperaturen zur Ausbildung
Nachdem in Vorbereitung auf den Winter schon seit mehreren Wochen bei der Feuerwehr Neuss wieder intensiv die Eisrettung mit neuer Ausrüstung in der Eissporthalle Neuss trainiert wurde, machen die Temperaturen der vergangenen Tage ein praktisches Training im Freien möglich.
Die neue Generation der beschafftenen Wasserrettungsanzüge hat gänzlich überzeugt. Auch die Eisrettungsboards, mit denen sich die Retter, mittels Eisnägel, sehr schnell über das Eis bewegen können haben bei den praktischen Test überzeugt.
Dennoch warnt die Feuerwehr Neuss wieder alle Bürger eindringlich davor nicht gesicherte Eisflächen zu betreten. Auch der Kreisfeuerwehrverband Neuss und der Kreisbrandmeister Norbert Lange warnen vor dem Betreten von Eisflächen im Rhein-Kreis Neuss: „Trotz der aktuellen Minusgrade sind viele Eisflächen einfach zu dünn; es droht Einbruchgefahr“, erklärt Lange. Auch der Frost der letzten und kommenden Tage garantiert nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. Besonders Kinder lassen sich von den glitzernden Eisflächen zu unvorsichtigem Verhalten verleiten.
Für den sicheren Ausflug sollten einige Tipps der Feuerwehren beachtet werden:
- Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Kindern müssen die Gefahren erklärt werden.
- Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis – bei einem Unfall kann es sonst sein, dass niemand Hilfe holen kann.
- Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter Oberfläche und bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht Einbruchgefahr!
- Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).
- Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe bzw. organisieren Sie, dass jemand einen Notruf absetzt!
„Innerhalb weniger Minuten in rund drei bis vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter“, erklärt Lange. Der Feuerwehrverband gibt neben dem sofortigen Absetzen eines Notrufes folgende Tipps zum Verhalten im Unglücksfall:
- Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.
- Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste/Rettungsring), nicht zu weit hinaus wagen. Setzen Sie einen Notruf ab !
- Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
- Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, vorsichtig erwärmen, nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben.
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