Rechtzeitig vor Weihnachten präsentieren das Clemens-Sels-Museum Neuss und das Stadtarchiv Neuss die aktuelle Ausgabe des traditionsreichen Neusser Jahrbuchs Novaesium 2011. Auf rund 350 Seiten geben namhafte Autorinnen und Autoren Einblicke in die Geschichte und das Leben der Stadt mit seinen kulturellen Einrichtungen, Bildungsinstitutionen und Denkmälern.
Eine gewachsene kulturelle Institution in Neuss, der sich bei ihrer gegenwärtigen Zukunftsplanung große Herausforderungen stellen, ist das Clemens-Sels-Museum, welches im Jahr 2012 sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Mit Blick auf das unmittelbar bevorstehende Ereignis, widmet sich bereits der diesjährige „Zeitpunkt“ der Geschichte des etablierten Hauses, dessen besonderes Profil privater Stiftergeist und kommunale Kulturpolitik gemeinsam formten. Der über die Grenzen des Rheinlandes hinaus bekannte Kunstkritiker und ausgewiesene Kenner der deutschen Museumslandschaft, Manfred Schwarz, wirft den Blick zurück in das Gründungsjahr 1912 und verfolgt die bemerkenswerte Entwicklung des Neusser Museums bis ins Jubiläumsjahr.
Das Jahr 2011 bot zahlreiche Gelegenheiten zum »Blick zurück nach vorn«: Für die traditionsreiche „Bürgergesellschaft zu Neuss e. V.“ war ihr 150. Geburtstag im Februar Anlass für ein feierliches Stiftungsfest und zur Reflexion über die Ausrichtung für die Zukunft. Mit Gottesdienst im Quirinusmünster und Festakt im Zeughaus beging ebenfalls 2011 das Lukaskrankenhaus sein 100. Jubiläum, dem im vorliegenden Jahrbuch ein historischer Beitrag gewidmet ist. Unter dem Motto „Sport in Neuss – Eine Geschichte mit Zukunft“ starteten der Stadtsportverband und das Stadtarchiv Neuss im 90. Jahr des Bestehens des Verbandes eine gemeinsame Aktion zur Sicherung der historischen Überlieferung des Neusser Sports und präsentierten die ersten Ergebnisse im September in einer vielbeachteten Ausstellung in der Sparkasse Neuss. In seinen kunstgeschichtlichen Beiträgen vertieft Novaesium 2011 noch einmal wichtige Ereignisse im Clemens-Sels-Museum aus dem zu Ende gehenden Jahr. Der Aufsatz zur Künstlerfreundschaft zwischen Aristide Maillol und Maurice Denis bietet einen Überblick über jene Ausstellung, die Paul Denis, den Enkel des Künstlers, – wegen der erstmaligen Präsentation dieses Themas – veranlasste, sich auf den Weg von Paris zur Eröffnung nach Neuss zu machen. Darüber hinaus beschäftigen sich zwei Beiträge mit wichtigen Neuzugängen des Museums. Insbesondere die Ausführungen zum Gemälde von Johan Thorn Prikker werfen ein neues Licht auf sein Schaffen. Erstmals wird mit den Ergebnissen einer – auf Quellen aus dem Stadtarchiv Neuss basierenden – an der Universität Münster entstandenen Studie die politische Dimension eines Hexenprozesses in Neuss im 17. Jahrhundert beleuchtet. Grundlegend neue Erkenntnisse zur Geschichte der Stifts– und Pfarrkirche St. Quirin präsentierte das im Juli unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Päffgen von der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführte Kolloquium im Clemens-Sels-Museum Neuss, dessen wichtigste Ergebnisse in Novaesium 2011 anschaulich zusammengefasst werden. Das Werk ist ab sofort erhältlich.
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