presseportal.de Rhein-Kreis Neuss (ots) - Mit dem ersten Samstag in der Adventszeit und der Eröffnung vieler Weihnachtsmärkte im Kreisgebiet beginnt auch leider wieder die Hochsaison für Taschendiebe.
Die Anzahl solcher Delikte steigt im Kreisgebiet wieder an. In den ersten zehn Monaten diesen Jahres liegt die Zahl der Taschendiebstähle bei 583 und damit um 232 Fälle höher als im gleichen Zeitraum des Jahres 2010. Dies bedeutet eine Steigerung von 65,91 %.
Mit Abstand am deutlichsten ist die Häufung der Delikte in der Neusser Innenstadt. Mehr als 70 % aller Taschendiebstähle geschehen in der Quirinusstadt. Von Januar bis Oktober 2011 gab es 411 Fälle. Im Vergleichszeitraum 2010 waren es 263. Dies bedeutet einen Anstieg von 56,27 %.
Auch deshalb wird die Polizei im Rhein-Kreis auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Augenmerk auf diese Kriminalitätsform haben.
Die Polizei warnt besonders in der Vorweihnachtszeit vor diesen Straftaten und bietet Beratung in den Innenstädten zu diesem Thema an:
Freitag, 25.11.2011, 09.30 - 13.00 Uhr, Dormagen, Fußgängerzone und Markt Kölner Str. Samstag, 26.11.2011, 11.00 - 15.30 Uhr, Neuss, Niederstraße, Höhe Kaufhof. Samstag, 03.12.2011, 09.30 - 13.00 Uhr, Kaarst, Wochenmarkt vor dem Rathaus Samstag, 03.12.2011, 11.00 - 15.30 Uhr, Grevenbroich, Einkaufszone Kölner Str.
Die wichtigsten Tipps und Infos haben wir noch einmal zusammengefasst:
Taschendiebe lieben größere Menschenansammlungen und nutzen das Gedränge und Geschiebe für ihre kriminellen Machenschaften. Neben den Innenstädten sind vollbesetzte öffentliche Verkehrsmittel, Haltestellen, Bahnhöfe oder auch Großveranstaltungen beliebte Spielfelder der Diebe.
Sie treten in der Regel als "Team" auf und nutzen die für sie günstigen Umstände zu einem schnellen Griff in die Taschen Anderer, um so an Geld oder andere Wertgegenstände zu kommen.
Ein typischer Tathergang: Einer lenkt ab, ein Mittäter "zieht" und ein Dritter übernimmt die Beute.
Dieses Ablenken kann schon damit anfangen, dass ein Fremder nach dem Weg fragt und Ihnen einen ausgebreiteten Stadtplan vorhält.
Beliebt bei den Taschendieben sind bestimmte Tricks, um ganz nah an die nichts ahnenden Opfer heranzukommen.
Die späteren Geschädigten werden angerempelt. Für einen Moment besteht so ein enger Körperkontakt, der dazu genutzt wird, in Handtaschen oder Mäntel zu greifen. Nach einer höflichen Entschuldigung entfernt sich der Täter und taucht in der Menge wieder unter.
Auch das absichtliche Beschmutzen der Kleidung mit Getränken oder Speisen hat nur zum Ziel, nah an den Menschen heranzukommen. Neben einer Entschuldigung wird sofort Hilfe beim Säubern der verschmutzten Kleidung angeboten und durchgeführt. Nicht selten fehlt später die Geldbörse des Verschmutzten.
Auch die Bitte Geld zu wechseln führt häufig dazu, dass später aus den Portemonnaies Scheingeld fehlt. Mit flinken Fingern nutzen die Täter die Hilfsbereitschaft, häufig speziell bei älteren Menschen, um zu stehlen.
Wildfremde Menschen begrüßen Sie, umarmen Sie oder geben Ihnen Geschenke. Auch das Angebot, die schweren Taschen zu tragen, kann schon eine Vorbereitungshandlung zum Diebstahl sein.
Die Kreispolizeibehörde Neuss warnt besonders in der Vorweihnachtszeit vor diesen Straftätern und gibt folgende Tipps, die davor schützen sollen, Opfer zu werden:
Führen Sie Geld, Papiere und andere Wertsachen in Brustbeuteln oder Gürteltaschen mit. Benutzen Sie möglichst verschlossene Innentaschen.
Nehmen Sie nur soviel Bargeld oder Schecks ( Schecks und Scheckkarte immer getrennt aufbewahren ) mit, wie Sie benötigen. EC- Karten niemals zusammen mit der PIN aufbewahren.
Gewähren Sie beim Bezahlen in den Geschäften keinen Einblick in Ihre Geldbörse/ Brieftasche.
Seien Sie besonders aufmerksam, wenn Sie in Menschenansammlungen unterwegs sind.
Seien Sie misstrauisch, wenn Sie angerempelt werden, Ihre Kleidung scheinbar unbeabsichtigt beschmutzt wird oder wenn Sie allzu hilfsbereiten Menschen begegnen.
Schließen Sie stets Ihre Handtasche und klemmen Sie diese mit der Verschlussseite zum Körper unter den Arm.
Vertrauen Sie nicht auf Äußerlichkeiten. Auch gut angezogene und höfliche Mitmenschen können es auf Ihre Wertgegenstände abgesehen haben. Leider musste die Polizei auch schon Kinder, die in der Regel von Erwachsenen zu diesen Taten aufgefordert werden, als Täter feststellen. Weibliche Täter sind in diesem Deliktfeld überproportional vertreten.
Sollten Sie Zeuge einer Straftat werden, schauen Sie nicht weg. Informieren Sie sofort die Polizei unter der Notrufnummer 110. Dies ist kostenlos und ohne Münzgeld oder Telefonkarte möglich.
Prägen Sie sich den Tathergang und insbesondere das Aussehen der Täter ein.
Stellen Sie sich der Polizei als Zeuge zur Verfügung.
Wenn weitere Fragen zu diesem Thema bestehen:
Die Mitarbeiter des Kriminalkommissariates Prävention und Opferschutz beraten Sie gerne und kostenlos. Sie sind unter der Telefonnummer 02131 / 3000 erreichbar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen