presseportal.de Dormagen/ Rhein-Kreis Neuss (ots) - Bereits am 09.August 2011 warnte die Polizei im Rhein-Kreis Neuss vor Betrügern, die Internetnutzer erpressen. Im Rhein-Kreis Neuss sind aktuell offensichtlich Betrüger mit einer ähnlichen Masche unterwegs.
Das Bundeskriminalamt hat in diesem Zusammenhang am 1.4.2011 eine Warnmeldung herausgegeben, auf die zunächst verwiesen wird.
"Die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt warnen Internetuser vor einem aggressiven Computervirus. Die Schadsoftware lädt sich automatisch beim Surfen im Internet herunter und installiert sich dann selbstständig auf dem infizierten Computer. Nach der Installation öffnet sich ein bildschirmfüllendes Pop-Up-Fenster. Der darin erscheinende Text behauptet, dass der Computer an strafbaren Handlungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Verteilung kinderpornografischen Materials sowie dem Versand von E-Mails mit terroristischem Hintergrund beteiligt gewesen sein soll. Aufgrund dieser Umstände sei der Computer gesperrt worden. Zur Entsperrung soll der Benutzer des Computers nunmehr binnen 24 Stunden eine "Strafe" in Höhe von 100 Euro mittels des digitalen Bezahldienstes "uKash" entrichten. Sollte der geforderte Betrag nicht entrichtet werden, würde die Festplatte des Computers gelöscht werden. Das Pop-Up enthält zur weiteren Untermauerung der Authentizität der Meldung Angaben über den betroffenen Computer, dessen Betriebssystem sowie der verwendeten IP-Adresse und dessen Provider. Besonders dreist: Um den Eindruck einer polizeilichen Handlung zu erwecken bzw. zur Bekräftigung der Drohung nutzen die Täter rechtswidrig die Logos des Bundeskriminalamtes und der Bundespolizei sowie von verschiedenen bekannten Antiviren-Herstellern. Hierzu erklären die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt: Weder das Bundeskriminalamt noch die Bundespolizei sind Urheber einer solchen Meldung. In dem vorliegenden Fall handelt es sich um einen Betrugsversuch. Die Polizeien in Deutschland nutzen in keinem Fall Pop-Up-Fenster, in denen zur Zahlung bestimmter Beträge aufgefordert wird. Das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei raten: Internetuser, die eine derartige Pop-Up-Meldung auf ihrem Computer erhalten, sollten den geforderten Betrag auf keinen Fall bezahlen. Der Rechner ist bereits mit der Schadsoftware infiziert, die wesentliche Teile des Betriebssystems verändert hat, um das Pop-Up zu generieren. Ein normaler Zugriff auf das Betriebssystem ist auch nach der rechtswidrig geforderten Zahlung nicht möglich. Generell gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht - Halten Sie deshalb den Update-Status ihres Betriebssystems und Ihrer genutzten Anti-Viren-Software immer auf dem aktuellen Stand. Dies erhöht die Chancen, dass es erst gar nicht zu einer Infektion mit der Schadsoftware kommt. Weitere Informationen und Hinweise für den Schadensfall können auf der Seite "BSI für Bürger" (www.bsi-fuer-buerger.de) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) abgerufen werden."
Aktuell haben sich bei der Polizei im Rhein-Kreis Neuss mehrere besorgte Bürger gemeldet, die von einer ähnlichen "Masche" berichten.
Am Sonntag (30.10.), gegen 17:30 Uhr, klingelten in Dormagen-Stürzelberg vier in zivil gekleidete Männer bei einer Anwohnerin der Brahmsstraße und gaben sich als Beamte des Bundeskriminalamtes aus. Sie erklärten, dass die Internetnutzerin strafbare Inhalte auf ihrem PC habe, den sie nun sperren müssten. Die Dormagenerin war derart überrascht, dass sie den vier Unbekannten Zugang zur Wohnung und zum Computer gewährte. Das dreiste Quartett verlangte außerdem eine Überweisung von 100 Euro, um den Computer entsperren zu lassen. Die Tatverdächtigen sollen Waffen getragen haben und werden wie folgt beschrieben: 1.Täter: circa 50 Jahre alt, circa 180 Zentimeter groß, dunkle etwa fünf Zentimeter lange Haare, Oberlippenbart, schlanke Statur, auffällig dunkler Teint, bekleidet mit einem schwarzen Pullover der Marke "Strenesse" und dunkler Jeans. 2.Täter: circa 50 Jahre alt, circa 170 Zentimeter, dunkelblonde kurze Haar, kräftige untersetzte Statur 3. und 4.Täter: circa 30 Jahre alt, circa 180 Zentimeter groß, dunkle längere zurück gegelte Haare, schlanke Statur Alle Personen sprachen fließend deutsch, ohne Akzent. Sie entfernten sich mit einem dunklen Kombi.
Die Polizei weist daraufhin, unbekannte Personen im Zweifel nicht in die Wohnung zu lassen. Bestehen Zweifel an der Echtheit der Angaben von vermeintlichen Polizeibeamten, vergewissern Sie sich telefonisch unter der Rufnummer 110 bei der Polizei zu dem Einsatz.
Zeugen, die Hinweise zu den vier Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02131 3000 an die Polizei zu wenden. Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss rät weiteren Betroffenen, Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten.
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