Montag, 14. November 2011

POL-NE: Enkeltrickbetrüger in Neuss unterwegs

presseportal.de Neuss (ots) - Am Donnerstag (10.11.) kam es im Neusser Stadtgebiet zu zwei Fällen von Trickbetrügereien.
Eine 86-jährige Frau erhielt am Donnerstag Nachmittag mehrere Anrufe, in denen sich eine Frau als ihre Nichte ausgab. Sie habe angegeben, dringend Geld zu benötigen. Die Seniorin hob daraufhin von ihrem Konto einen höheren Geldbetrag ab. In weiteren Telefonaten bekam sie Zweifel und versuchte vergeblich, die Angehörige selbst zu erreichen. Die 86-jährige erkannte, dass es sich bei der Anruferin nicht um ihre Nichte handelte. Es kam daher zu keiner Geldübergabe. Ein Schaden ist nicht entstanden.
Bei einer weiteren Tat hatten die bislang unbekannten Täter mehr "Erfolg". Eine 87-jährige, von der Gaußstraße, erhielt ab 18 Uhr mehrere Anrufe eines Mannes, der sich als Sohn ihres Neffen ausgab. Der "falsche" Angehörige behauptete, ein lukratives Angebot eines Anwaltes zur Geldanlage erhalten zu haben. Daher benötige er dringend Geld und fragte, welchen Betrag sie im Haus habe.
Gegen 21 Uhr erschien die angebliche Sekretärin des Anwalts bei der alten Dame an der Gaußstraße und nahm mehrere tausend Euro in einem Umschlag in Empfang.
Erst am Abend des nächsten Tages nahm die Seniorin Kontakt zu ihrer Familie auf, bemerkte den Betrug und wandte sich an die Polizei.
Die tatverdächtige "Geldabholerin" kann wie folgt beschrieben werden: Sie ist circa 25 Jahre alt, circa 160 Zentimeter groß, schlank, längliche Gesichtsform, weiße Hautfarbe, dunkelbraune schulterlange leicht gewellte Haare, gepflegte Erscheinung, trat höflich und freundlich auf. Sie war mit einer beige braunen längeren Jacke, blauen Jeans und schwarzen Schuhen bekleidet.
Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Mögliche weitere Opfer dieser Betrugsmasche, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen oder zu der gesuchten Person nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 entgegen.
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss warnt vor dem sogenannten "Enkeltrick". Die Betrüger rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein. Dann täuschen sie sehr überzeugend einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld sofort aufgrund einer Notlage benötigen. Durch mehrere Anrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer mit dem Appell: "Hilf mir bitte!" Sie können das Geld angeblich nicht selbst abholen und schicken einen Boten, der das Geld in Empfang nimmt.
Die Polizei rät:
Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner (zum Beispiel ein angeblicher Enkel) Geld von Ihnen fordert. Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Rufen Sie ihn zurück! Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen! Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt: Wählen Sie die 110!
Angehörigen älterer Menschen empfiehlt die Polizei, sie über die Methoden der Trickbetrüger und Hilfemöglichkeiten für Opfer zu informieren.
Weitere Informationen erhalten Sie auch im Internet unter www.polizei-beratung.de oder wählen Sie die Rufnummer 02131 3000 und fragen nach den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kommissariats Vorbeugung.

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