presseportal.de Rhein-Kreis Neuss (ots) - Die Neusser Polizei warnt auf Grund von Ermittlungen und einem glücklicherweise gescheiterten Betrug bei einer älteren Frau die Bürger des Rhein-Kreis Neuss vor den Gefahren des so genannten "Enkeltrick" und informiert mit Verhaltensregeln.
Eine 88-jährige Frau aus Korschenbroich erhielt am Dienstag (17.05.) erstmalig gegen 13.00 Uhr den Anruf einer männlichen Person, die sich als Enkel ausgab. Der Anrufer gab an, sich momentan in einer Notlage zu befinden und bat zunächst um Bargeld für einen Wohnungskauf. Die Seniorin erkannte den Betrug zunächst nicht und hielt den Anrufer für den genannten Verwandten. Da ihr der geforderte Betrag allerdings zu hoch war, gab sie dem Anrufer zu verstehen, sich doch mit seinen Eltern in Verbindung zu setzen. Daraufhin bat der Unbekannte die 88 Jährige um einen weitaus geringeren Betrag, jetzt für einen angeblichen Autokauf.
Durch weitere Anrufe gedrängt, ging die ältere Dame auf die Forderung ein und holte bei einem Geldinstitut einen Teil der gewünschten Summe ab. Als dann vereinbarungsgemäß nach einem weiteren Telefonat eine ihr unbekannte Person vor der Tür stand, um das Geld für den verhinderten Neffen in Empfang zu nehmen, wurde die Seniorin misstrauisch und verweigerte dem Mann richtigerweise den Zutritt zur Wohnung. Zu einer Geldübergabe kam es glücklicherweise nicht. Anschließend rief sie ihren Sohn an und es stellte sich heraus, dass sie beinahe einem Betrüger aufgesessen wäre. Bei dem Tatverdächtigen handelte es sich um einen etwa 35 Jahre alten Mann mit kurzen, schwarzen Haaren und einem Dreitagebart. Er hatte eine kräftige bis korpulente Statur und trug schwarze Kleidung. Eine Fahndung nach ihm durch die Polizei verlief bislang erfolglos. Erfahrungsgemäß muss davon ausgegangen werden, dass zeitnah von den Straftätern versucht wird, weitere Opfer zu finden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Diese Tat zeigt wieder einmal, dass gerade ältere Menschen stets aufmerksam sein sollten, wenn vermeintliche Verwandte sich per Telefon melden und um größere Bargeldsummen bitten. Schon ein Rückruf bei diesen Verwandten bringt oftmals die Gewissheit, dass Betrüger versuchen, durch den Enkeltrick an Bargeld zu gelangen. Gesundes Misstrauen schützt vor hohem Bargeldverlust. Aus zurückliegenden Erfahrungen geht die Kreispolizeibehörde davon aus, dass sich solche Straftäter zur Zeit mal wieder den Rhein-Kreis Neuss für ihre Masche ausgesucht haben und ähnlich gelagerte Anrufe in den nächsten Tagen bei älteren Menschen zu erwarten sind. Die Angehörigen von dieser Zielgruppe sollte mit den potentiellen Opfern über die Masche der Straftäter sprechen und die richtigen Verhaltensregeln weiter geben. Die Täter nehmen beim Enkeltrick telefonisch Kontakt zu älteren Menschen auf und geben vor, Verwandte oder gute Bekannte zu sein. Dabei täuschen sie eine akute Notlage vor und bitten um hohe Geldbeträge. Da sie angeblich nicht selber kommen können, soll jemand anderes das Geld abholen. Hier einige Ratschläge, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie selbst ein solches Telefonat erhalten: Prüfen Sie, ob Sie wirklich mit dem angeblichen Anrufer gesprochen haben. Rufen Sie, wie im vorliegenden Fall richtigerweise auch geschehen, selbst Ihren Verwandten oder Angehörigen unter der sonst üblichen Telefonnummer an. Geben Sie niemals fremden Personen Bargeld. Sprechen Sie mit einer ihnen vertrauten Person oder der Kundenberaterin/dem Kundenberater Ihres Geldinstituts über den Vorfall. Informieren Sie sofort die Polizei unter der Telefonnummer 02131-3000, wenn Sie den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmen könnte.
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