In Kooperation mit der Ärztekammer Nordrhein und mit finanzieller Unterstützung der Betriebskrankenkasse der Deutschen Bank setzt der Rhein-Kreis Neuss seine Initiative zur Sturzprävention für ältere Menschen fort. Hatten sich im vergangenen Jahr bereits zehn Pflegeheime und sieben Senioren-Begegnungsstätten im Rhein-Kreis Neuss an dem Projekt beteiligt, kommen in diesem Jahr acht ambulante Einrichtungen der Seniorenhilfe hinzu.
"Sturzprävention ist schon seit mehreren Jahren ein Schwerpunktthema der Gesundheitskonferenz im Rhein-Kreis Neuss. Mit unserem Projekt 'Aktiv und mobil im Alter' möchten wir Stürze und sturzbedingte Verletzungen reduzieren und damit die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen", betonte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke jetzt im Wohnobjekt des Bürgerhauses Neuss-Erfttal, wo er sich gemeinsam mit Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky und Jan Wriggers von der BKK der Deutschen Bank über die praktische Umsetzung von Kraft- und Balance-Trainings für Senioren informierte.
Wie Bürgerhaus-Leiter Paul Petersen den Besuchern berichtete, ist dort eigens ein Gruppenkurs eingerichtet worden. Dienstags wird ein einstündiges Training für betagte Senioren unter fachkundiger Anleitung einer Übungsleiterin angeboten. "Das Projekt dauert ein Jahr und wird anschließend von uns in Eigenregie fortgesetzt. An dem Kurs nehmen derzeit acht Seniorinnen und Senioren teil", so Peterson.
"Stürze stellen für ältere Menschen ein großes Problem dar. Häufig führen sie zu schweren Verletzungen und zu Sturzangst", erläuterst Kreisgesundheitsdezernent Mankowsky. "Mit unserem Präventionsmodell möchten wir vor allem dazu beitragen, die Sicherheit, Selbständigkeit und Mobilität von Senioren zu erhalten und zu fördern. Andererseits dienen die Maßnahmen aber auch dazu, Pflegebedürftigkeit und Kosten zu reduzieren."
In Deutschland stürzen von den zu Hause lebenden Menschen über 65 Jahre etwa 30 Prozent mindestens einmal pro Jahr. Etwa 10 Prozent der Stürze verursachen behandlungsbedürftige Verletzungen. Pro Jahr erleiden in Deutschland insgesamt über 100.000 Menschen eine Hüftfraktur, davon sind 90 Prozent über 65 Jahre. Rund die Hälfte der Hüftfraktur-Fälle erlangt die ursprüngliche Beweglichkeit nicht zurück und zirka 20 Prozent werden dauerhaft pflegebedürftig.
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