"Ich möchte wissen, wer der Veranstalter der jährlichen Sommerschule ist und wer der Empfänger der Zuschüsse – und in welchem Haushalt Einnahmen und Ausgaben dokumentiert sind", so Strazny. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sieht dagegen "alle Fragen an den Kreis schriftlich oder mündlich beantwortet."
Seit einigen Jahren kommen Studenten und Professoren einmal im Jahr aus den USA nach Dyck, besichtigen unter anderem Institutionen. Das Projekt basiert auf den seit 1988 geknüpften Kontakten des Rhein-Kreises Neuss mit der University of New Mexico, ist Bestandteil der so genannten "Atlantischen Brücke". Der frühere Landrat Dieter Patt hatte sich intensiv für die Begegnungen eingesetzt.
Herbert Strazny ist für den deutsch-amerikanischen Austausch, hat selbst Landes-Austauschprogramme mit Ohio und New York organisiert. "Die American Summer School machte mich neugierig – doch beim Nachfragen wurde ich von beteiligten Institutionen, dem Kreis, der Stiftung Schloss Dyck, der University of New Mexico und der Universität Bonn ständig im Kreis geschickt." Strazny fragt sich: "Warum werden die American Summer Schools vor der Öffentlichkeit versteckt?"
Der Kreis nenne mehrere Zuschussgeber – neben ihm selbst die Kulturstiftung der Sparkasse Neuss, die University of New Mexico und die Max-Kade-Stiftung. Doch was mit dem Geld konkret geschehe, habe er nicht erfahren. "Die Aufwendungen und die vom Kreis angegebenen Zuschüsse lassen sich meines Erachtens nicht in Einklang bringen." Straznys Vermutung: "Möglicherweise handelt es sich um ein kommerzielles Unternehmen", an dem zwei Professoren der University of New Mexico beteiligt seien. "Dann würde es sich um eine Anmietung der Seminarräume auf Schloss Dyck handeln. Aber wo sind die Einnahmen?"
"Da wird nichts versteckt", sagt Petrauschke "Der Rhein-Kreis hat beim Projekt eine Vermittler-, Unterstützer- und Gastgeberrolle, für die Organisation und Finanzierung der Summer School sind die Stiftung und die University of New Mexico zuständig!" Laut seinem Allgemeinen Vertreter, Jürgen Steinmetz, hat der Kreis für 2010 für die ,Atlantische Brücke' 10.000 Euro eingeplant. "Aber nur 4400 Euro sind ausgegeben worden, unter anderem für einen Empfang auf Schloss Dyck, Einladungen sowie Materialien für den Aufenthalt." Seit 2008 sind laut Kreis knapp 23 000 Euro geflossen. Für 2011 ist im Kreisetat kein Geld für die "Brücke" eingeplant – Sparmaßnahme.
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