Auf der Smart-Energy-Messe 2010 wurde es erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, jetzt ist am Berufsbildungszentrum Neuss-Hammfeld der Startschuss zur Umsetzung des Energielabors Rhein-Kreis Neuss gefallen. Voller Energie griffen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, und Schuleiter Hans-Georg Torkel beim "ersten Spatenstich" auch gleich zum Presslufthammer.
Das neue Aus- und Fortbildungsprojekt in Sachen effiziente Energienutzung in Gebäuden wendet sich in erster Linie an Auszubildende, Handwerker und Planer. So werden im Energielabor neben der Erstausbildung auch Lehrgänge zur beruflichen Weiterbildung von Handwerkern angeboten. Außerdem wird es dem Handwerk zur Kundeninformation zur Verfügung stehen.
Die Erkenntnis, dass ein intelligentes Energiemanagement in Gebäuden neben Planungskompetenz auch ein entsprechend geschultes Handwerk und auch gut informierte Bauherren erfordere, sei die Initialidee für das Labor gewesen, sagte Petrauschke, der dabei betonte: "Dass wir heute hier stehen, ist einer engagierten Teamarbeit zu verdanken". Gemeinsam hätten Handwerk, das Berufskolleg für Technik und Informatik des Kreises und die Kreisverwaltung ein bemerkenswertes Projekt entwickelt, bei dem insgesamt 14 Kooperationspartner mit im Boot seien.
Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme wird im Juni gerechnet. Dann wird das Herzstück des Energielabors, ein Experimentiergebäude mit 34 austauschbaren Fassaden, unterschiedlichste energietechnische Messungen und Simulationen ermöglichen. Für diesen ersten Bauabschnitt stellt der Rhein-Kreis Neuss rund 193 000 Euro bereit.
Die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik sowie die Elektro-Innung beteiligen sich mit jeweils 10 000 Euro am Gesamtprojekt. Die Partner aus dem Handwerk stellen darüber hinaus umfangreiche Personal- und Sachleistungen bereit. Die FOM Hochschule für Ökonomie und Management stellt Steuerungs- und Informationstechnik im Wert von 30 000 Euro zur Verfügung. Die Stadtwerke Neuss werden das Energielabor durch die Vermittlung und Bereitstellung von innovativer Heiztechnik unterstützen. Das Forschungszentrum Jülich wird im Rahmen seines Lehrauftrags Master-Arbeiten vergeben, mit denen ein Programm für die Messsteuerung und Regeltechnik des Energielabors erstellt wird.
Ein Ausbau der Energielabors um fünf weitere garagengroße Gebäude ist bereits geplant. Hier sollen u. a. Dämmstandards im Wand-, Boden- und Dachaufbau demonstriert werden können. Die Gesamtkosten für insgesamt drei geplante Bauabschnitte werden mit 760 000 Euro kalkuliert.
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