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Neuss-Uedesheim (ots) - Am Dienstag (24.06.), zwischen 10:40 Uhr und
13 Uhr, suchten unbekannte Wohnungseinbrecher ein Einfamilienhaus an der
Macherscheider Straße auf. Die Täter hebelten das Küchenfenster auf,
durchsuchten die Räume nach Wertsachen und entkamen mit zwei Notebooks,
einer Kameraausrüstung und Bargeld.
Die Polizei bittet Zeugen, die
Hinweise zu dem Einbruch geben können, sich mit der Kriminalpolizei
unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.
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Neuss (ots) - Im Hammfeld waren am Dienstag (24.06.) unbekannte
Trickdiebe mit einer dreisten Masche erfolgreich. Gegen 14:00 Uhr sprach
eine unbekannte männliche Person eine 54-jährige Autofahrerin auf dem
Parkplatz des Mode-Komplexes an der Breslauer Straße an. Aufgeregt gab
er der Frau, die bereits in ihrem Fahrzeug saß, durch Gesten zu
verstehen, dass sich etwas unter ihrem Auto befände. Die Frau stieg
daraufhin aus ihrem Mercedes Van, um nach dem Rechten zu sehen, stellte
aber nichts fest. Der Unbekannte hatte sich zwischenzeitlich
"verabschiedet". Wenige Augenblicke später bemerkte die 54-Jährige, dass
die Beifahrertür ihres Autos nicht verschlossen war und aus dem
Innenraum ihre braune Umhängetasche fehlte. Zur Beute gehörten neben
Bargeld, auch diverse EC-Karten und ein Handy. Es ist nicht
auszuschließen, dass ein Komplize unbemerkt die Tasche aus dem Auto
gestohlen hat, während sie der unbekannte Mann abgelenkt hatte. Dieser
konnte folgendermaßen beschreiben werden: Etwa 23 bis 25 Jahre alt,
hagere Gestalt, kurze schwarze Haare, Brille, bekleidet mit dunkelblauer
Jeans und schwarzem Pulli, gepflegte Erscheinung, südländisches
Aussehen.
Die Polizei bittet Zeugen, die im Tatortbereich
verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise auf den
Tatverdächtigen geben können, sich unter der Telefonnummer 02131 3000 zu
melden.
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Neuss-Furth (ots) - Am Mittwoch (25.6.), gegen 09.45 Uhr, erschien ein
63-jähriger Neusser bei der Polizei und schilderte einen Verkehrsunfall.
Nach seinen Angaben war er am Morgen, gegen 07.40 Uhr, mit seinem
Fahrrad auf der Geulenstraße in Richtung Venloer Straße unterwegs. Etwa
in Höhe Haus Nummer 109 beabsichtigte er an einem an der rechten
Straßenseite abgestellten Anhänger vorbei zu fahren. Im gleichen Moment
überholte ihn ein schwarzer Mercedes Vito. Um einen Zusammenstoß mit dem
Anhänger bzw. mit dem Vito zu vermeiden, vollzog der Radler eine
Notbremsung. Dabei stürzte er über seinen Lenker zu Boden und verletzte
sich so schwer, dass er einen Arzt konsultieren musste. Zu einer
Berührung mit dem Kleintransporter kam es nicht. Beamte des Neusser
Verkehrskommissariats suchen nun nach dem schwarzen Mercedes Vito mit
Neusser Städtekennung (NE). Der/die Fahrer/-in wird gebeten, sich unter
der Telefonnummer 02131 3000 zu melden.
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Neuss (ots) - Am Donnerstag (26.6.), gegen 3:55 Uhr, erhielten
Polizei und Feuerwehr einen Einsatz zum Weißenberger Weg. Eine Zeugin
hatte dort den Brand einer Nachbarwohnung gemeldet.
Als die
Polizei an dem Mehrfamilienhaus eintraf, brannte die Küche einer
Erdgeschosswohnung in voller Ausdehnung. Da die Polizeibeamten
feststellten, dass sich in der Wohnung noch eine offensichtlich leblose
Person befand, entschlossen sie sich, die Räumlichkeiten zu betreten und
die Frau ins Freie zu bringen. Kurz darauf trafen Feuerwehr und weitere
Rettungskräfte ein. Die schwer verletzte 51-Jährige wurde nach
medizinischer Erstversorgung in ein Krankenhaus gebracht. Weitere
Personen hatten sich offensichtlich nicht in der Wohnung befunden.
Ein
Polizeibeamter wurde vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert,
konnte jedoch zwischenzeitlich wieder entlassen werden. Die Feuerwehr
löschte den Brand. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Angaben zur Brandursache können derzeit noch nicht gemacht werden.
Pearl Sydenstricker Buck
(26. 6. 1892 - 6. 3. 1973)
Schriftstellerin, 1932 Pulitzer-Preis, 1938 Nobelpreis für
Literatur für "Die gute Erde", "Ostwind - Westwind", "Zurück in den
Himmel", "Die Drachensaat", "Die Mutter" (USA, 1892 - 1973).
Der in
Kalkar geborene Autor Christoph Peters steht im Fokus der Aktion "Neuss
liest sein Buch". Die Lesungen werden sich vor allem mit dem Roman
"Mitsukos Restaurant" beschäftigen. Start der Aktion ist am 16.
September im RLT.Von Helga Bittner
Schon lange steht er auf der Liste der Wunschkandidaten für die
Aktion "Neuss liest ein Buch" - zur fünften Auflage klappt es: Der
mittlerweile in Berlin lebende Schriftsteller Christoph Peters steht im
Mittelpunkt der Aktion, die vor vier Jahren von der Stadtbibliothek aus
der Taufe gehoben wurde. In die renommierte Riege der bisherigen Autoren
- Dieter Wellershoff, Uwe Timm, Hans-Josef Ortheil und Margriet de Moor
- fügt sich der zigfach mit Literaturpreisen ausgezeichnete Peters als
Autor nahtlos ein. Und er ist zudem einer, der die Region kennt. Peters
wurde 1966 in Kalkar geboren. Die Achse seiner geistigen Landkarte sei
der Rhein, hat er mal gesagt. Am Niederrhein ist er aufgewachsen, am
Mittelrhein hat er lange gelebt und am Oberrhein studiert.
"Wir begleiten Christoph Peters seit seinem ersten Buch", sagt
Alwin Müller-Jerina, der Leiter der Bibliothek, der zusammen mit
Projektleiterin Ursel Hebben die Aktion verantwortet. "Und er war mit
seinen Romanen auch im .Literarischen Sommer' zu Gast - nur eben nicht
in Neuss." Im Mittelpunkt der Lesungen steht Peters 2009 erschienener
Roman "Mitsukos Restaurant". "Er ist inzwischen auch als Taschenbuch auf
dem Markt", erklärt Müller-Jerina, "das ist wichtig, weil wir wissen,
das sich viele das Buch auch kaufen möchten." Start der Aktion ist am
16. September, Auftaktveranstaltung ein Gespräch zwischen Peters und dem
Literaturkritiker Hubert Winkels. Wegen des zu erwartenden Andrangs
wird die Veranstaltung wieder im Studio des Landestheaters stattfinden.
Und wie schon in den Vorjahren gehen danach die Kaffeepausen-Lesungen
mit "Mitsukos Restaurant" los, und wie schon in den Vorjahren kann sich
dafür jeder Interessent, der eine Lesung anbieten will, in der
Stadtbibliothek bei Ursel Hebben anmelden.
Schon jetzt hat sie eine Liste mit Gastgebern oder Vorlesern, die
in den vergangenen Jahren dabei waren und sogleich ihre weitere
Beteiligung signalisiert hatten. Von der endgültigen Zahl wird auch
abhängen, wann die Aktion "Neuss liest ein Buch" beendet wird. Letzter
Termin dafür ist der 19. Oktober.
Denn dieser Tag markiert auch das Ende einer Sonderveranstaltung
im Rahmen der Aktion, die es so bisher noch nicht gab. Christoph Peters
wird zu einer Schreibwerkstatt nach Neuss kommen. An einem Wochenende,
vom 17. bis 19. Oktober, wird er mit zehn Teilnehmern jene Texte
durchgehen, mit denen sie sich für die Schreibwerkstatt beworben haben.
Die Zahl zehn bestimmt dabei auch die notwendige Seitenlänge der
Bewerbungstexte.
Noch ist für die Aktion vieles in Planung. Auch der Ort einer
Ausstellung, die die andere Seite von Peters zeigen wird. Denn er ist
von Hause aus bildender Künstler, hat von 1988 bis 1994 Malerei an der
Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, unter anderem bei
Horst Egon Kalinowski und Günter Neusel, studiert, war zuletzt
Meisterschüler von Meuser. Das sei lange her, sagt Peters zwar heute,
aber er zeichnet immer noch: "Es gibt Kladden mit Texten und Zeichnungen
von ihm", sagt Müller-Jerina, "die würden wir ebenso gerne zeigen wie
Bilder, die Freunde von ihm gezeichnet haben." Außerdem ist Peters ein
Fachmann für japanische Keramik, hat eine umfangreiche Sammlung
zusammengetragen, die der Bibliotheks-Chef ebenfalls gerne in
Ausschnitten in Neuss zeigen möchte.
Der Vorverkauf für die Eröffnungsveranstaltung am Dienstag, 16.
September, um 19.30 Uhr im RLT-Studio hat begonnen. Karten gibt s in der
Stadtbibliothek.
Für einige
Abiturienten an den Neusser Gymnasien hat der Stress auch nach den
überstandenen Prüfungen noch kein Ende: Sie sitzen an den letzten
organisatorischen Feinheiten für den großen Abiball ihrer Schule.Von Jana Frehn
Während sich die meisten Neusser Abiturienten nach den
überstandenen Nachprüfungen entspannen können, liegen vor einigen
engagierten Absolventen noch ein oder zwei stressige Wochen. Denn der
Abiball will als der Abend, an dem die Schüler sich und das bestandene
Abitur feiern, gut geplant werden. Dafür hat sich in jeder Schule am
Anfang des 11. Schuljahres ein "Abiball-Komitee" gebildet.
"Am Anfang waren wir 15 Schülerinnen in dem Komitee. Jetzt sind
wir nur noch zu siebt", erzählt Svenja Jonsthövel vom Gymnasium
Marienberg. Dass es aber auch in einer kleinen Gruppe zu
Meinungsverschiedenheiten kommen kann, hat auch Nadja Sievering vom
Nelly-Sachs-Gymnasium festgestellt. "Diese haben wir durch demokratische
Abstimmungen unter allen Abiturienten aus dem Weg geräumt", erklärt die
18-jährige das Vorgehen ihres Komitees. So wurden alle Schüler mit in
die Planung ihres großen Abends einbezogen.
Und auch bei der Gestaltung des Abiballs der
Janusz-Korczak-Gesamtschule (JKG), der im RLT stattfinden wird, spielen
die Abiturienten eine große Rolle. Dort werden die zehnköpfige
Stufenband und verschiedene Solokünstler für Musik sorgen, und die
Diashow mit Fotos von Karneval und der Abschlussfahrt garantiert sowohl
Gesprächsstoff als auch sentimentale Erinnerungen. Denn schließlich ist
es das letzte Mal, dass alle Abiturienten und Lehrer zusammen kommen.
Während Christina Tkacev und Kim Bernhardt von der JKG für 79
Schüler und 450 Gäste planen müssen und am "Nelly" 107 Jugendliche ihr
Abitur feiern, stehen Svenja und ihr Team vom Marienberg vor der
Herausforderung, 160 Schülerinnen und deren Verwandten, Freunden und
Lehrern einen unvergesslichen Abend zu bereiten. "Die Wahl unserer
Location fiel schon allein wegen der großen Teilnehmerzahl von über 800
Gästen auf das Maritim Hotel Düsseldorf", erzählt die 18-jährige. Doch
das war nicht die einzige Schwierigkeit, vor der die Abiturientinnen in
den letzten Monaten standen. "Erst mit der Zeit haben wir gelernt,
worauf es bei der Kommunikation und Verhandlung mit Dienstleistern wie
zum Beispiel Fotografen ankommt", berichtet Svenja. Die einzige Sorge
von Nadja den anderen engagierten Planern vom "Nelly" ist hingegen die
After-Abiball-Party, die um 23 Uhr beginnt. "Wir veranstalten unseren
Ball an einem Sonntag. Trotzdem hoffen wir, dass der Saal im Theater der
Träume bei der Party nicht leer bleibt", sagt Nadja.
In den nächsten Tagen fallen für die Abiball-Komitees aller
Neusser Gymnasien und Gesamtschulen noch etliche Aufgaben wie die
Dekoration der Veranstaltungsorte, die Erstellung der Sitzpläne, letzte
Absprachen mit Bands und DJs und der Feinschliff am Programm an. Svenja
vom Marienberg fasst die Gedanken vieler Komiteemitglieder zusammen,
wenn sie an den großen Abend denken: "Wenn alles fertig ist und ich in
meinem Kleid im Saal stehe und alles wunderschön aussieht, dann kann ich
aufatmen und den Abend genießen."
Die
Schrebergärten "Lange Hecke" wurden vom Sturm stark getroffen. Nicht
geklärt ist, wer dort umgestürzte Bäume beseitigen lassen muss.Von Christian Kandzorra
Es ist ein Bild der Verwüstung, das sich den Mitgliedern des
Kleingärtnervereins Nordkanal auch zehn Tage nach Sturm "Ela" bietet:
Die Wege zu ihren Gärten sind durch umgestürzte Bäume versperrt, überall
abgebrochene Äste, verbogene Zäune und völlig zerstörte Gartenhäuschen.
Besonders schlimm hat es die kleinste Gartenanlage "Lange Hecke" kurz
vor der Ortsausfahrt Richtung Kaarst getroffen. Das Betreten der acht
kleinen Schrebergärten ist besonders am Eingang lebensgefährlich.
"Und das wird es wohl auch noch einige Tage bleiben", sagt Anja
Bongartz, Obfrau der Gartenanlage. Sie verfolgte den Orkan vom Balkon
aus und musste zusehen, wie am Pfingstmontag gegen 21 Uhr ein Baum nach
dem anderen in das Areal stürzte und alles mit sich riss, was im Weg
stand.
Neuss: Das große Aufräumen nach dem SturmFOTO: Woitschützke, Andreas
Das Problem: Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, wer,
beziehungsweise welche Versicherung die Kosten für die Baumfällarbeiten
auf dem Grundstück des Gärtnervereins aufkommen muss. Denn insbesondere
aus den Nachbargrundstücken, die direkt an die Gärten angrenzen, sind
gleich mehrere bis zu 25 Meter hohe Tannen in die Anlage gestürzt.
"Jetzt liegen die schweren Bäume so, dass sie alles versperren und sich
bei weiteren starken Böen erneut gefährlich verschieben können", sagt
Anja Bongartz.
Zwischen den Kleingärtnern und den Nachbarn, deren Bäume auf das
Areal gekracht sind, herrsche bis jetzt Uneinigkeit über die Frage der
Verantwortung für den Schaden. "Viele Bäume waren alt und wurden kaum
gepflegt. Erst wenn geklärt ist, welche Versicherung die Kosten für
welche Problemfällungen trägt, können die Wege frei geräumt werden",
erklärt Bongartz. Zu ihrer eigenen Parzelle kommt die Obfrau der Anlage
an der "langen Hecke" nur, wenn sie über die provisorisch aufgestellten
Leitern über die verbogenen Zäune klettert und über andere Grundstücke
geht. Direkt am Eingang liegt eine schwere Tanne nur auf der oberen Ecke
eines demolierten Schaukastens.
Und auch vor ihrem eigenen Kleingarten hat der Sturm keinen Halt
gemacht: "Ein großer Baum aus dem Nachbargarten ist auf mein Gartenhaus
gestürzt und hat es unter sich begraben. Auch meinen Holzverschlag hat
es erwischt", zählt die 46-Jährige. Den großen Baum hat sie inzwischen
mit Nachbarn zersägt und weggeräumt.
Für die Schäden an Gebäuden innerhalb der Gartenanlage kommt die
Gebäudeversicherung des Gartenvereins auf, die Erneuerung defekter Zäune
oder Holzverschläge etwa müssen die Besitzer der einzelnen Gärten
selbst finanzieren. Laut Bongartz hätten die Kleingärtner in den 46
Jahren, die sie direkt neben der Anlage lebt, nach einem Orkan nie zu
kämpfen gehabt.
Ein ähnliches Bild bietet sich auch in den anderen Kleingärten des
Vereins entlang des Nordkanals wie etwa dem Hauptareal an der Viersener
Straße, das nur an den Eingängen durch teilweise entwurzelte Bäume in
Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Gärten an sich blieben dort
weitestgehend verschont.
Die
Stadtwerke raten, mit Wasser nicht zu sparen. Denn Rohre verstopfen,
wenn sie nicht ausreichend gespült werden. In den letzten zehn Jahren
ist der Wasserverbrauch in den Neusser Privathaushalten um rund zehn
Prozent zurückgegangen.Von Susanne Genath
Wassersparende Geräte und Verhaltensweisen - zum Beispiel beim
Zähneputzen kein Wasser laufen zu lassen - haben zu dieser Entwicklung
geführt. Was eigentlich ein Grund zur Freude wäre, entwickelt sich aus
Sicht der Kanalbetreiber zu einem Problem. "Denn wenn weniger Wasser
verbraucht wird, ist der Spüleffekt in den Leitungen auch geringer",
sagt Wilhelm Heiertz, der die Stadtentwässerung bei der Infrastruktur
Neuss (ISN) leitet. Die Folge: "Stoffe lagern sich ab und können das
Kanalsystem verstopfen."
Dann müsse mit Frischwasserspülungen versucht werden, die
Leitungen wieder freizubekommen. Schlimmstenfalls sei es erforderlich,
den Boden zu öffnen. "Wenn die Kanäle infolge der Wassersparbemühungen
immer stärker gepflegt und saniert werden müssen, ist das Ganze nachher
ein Nullsummenspiel", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Lommetz.
Er sieht ohnehin keinen Anlass, mit Wasser allzu sehr zu haushalten. "In
unserer Region haben wir genug."
Betroffen von möglichen Verstopfungen sind den ISN zufolge sowohl
öffentliche als auch private Leitungen. Unter anderem an Spülbecken sei
Wassersparen nicht ratsam. "Selbst wenn ein Sieb auf dem Ausguss liegt,
können immer Essensreste und Öl in die Abwasserleitung gelangen", weiß
Heiertz. Ohne gründliches Nachspülen setzten sich die Stoffe an den
Leitungswänden fest und verhärteten sich. "Da kann schließlich nur eine
Spezialfirma helfen, um die Leitung wieder frei zu fräsen."
Rund 114.00 Neusser versorgen die Neusser Stadtwerke mit
Trinkwasser, die übrigen werden von den Kreiswerken Grevenbroich
beliefert. Bei der Entwässerung seien die Stadtteile störungsanfällig,
in denen das Abwasser in einem gemeinsamen Kanal mit dem Regenwasser
abgeleitet werde. "Diese Mischkanäle haben einen relativ großen
Durchmesser", berichtet Heiertz. Bei längeren Trockenperioden im Sommer
reiche das Abwasser aus den Haushalten nicht, um die Rohre kräftig
durchzuspülen. Da passiere es dann häufiger, dass sich an der Sohle der
Kanäle Ablagerungen bildeten. "In den Stadtgebieten, in denen Schmutz-
und Regenwasser in getrennten Rohren abgeleitet werden, gibt es dagegen
keine Probleme, weil die Schmutzwasserleitungen extra klein
dimensioniert sind, so dass sie auch mit wenig Wasser ausreichend
durchgespült werden."
Ob ein oder zwei Abwasserrohre gelegt wurden, hätten früher die
einzelnen Gemeinden entschieden. Ein Mischrohr für Schmutz- und
Regenwasser - auf das beispielsweise Holzheim und Norf gesetzt hätten -
sei in der Anschaffung günstiger als zwei getrennte Rohre, habe in der
Folge jedoch höhere Unterhaltskosten. "Heutzutage werden deshalb
hauptsächlich Trennsysteme gebaut", sagt Heiertz.